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Lot 104 Dα

Paar Kratervasen mit signierten Berliner Ansichten

Auktion 1128 - Übersicht Berlin
06.04.2019, 17:00 - The Twinight Collection II
Schätzpreis: 50.000 € - 70.000 €
Ergebnis: 75.000 € (inkl. Aufgeld)

Paar Kratervasen mit signierten Berliner Ansichten

Porzellan, farbiger Aufglasurdekor, chamoisfarbene Fonds, radierte matte und Glanzvergoldung, feuervergoldete Bronzemontierung. Modell Redensche Vase, zweiteilig gebrannt und verschraubt. Auf jeder Vase zwei rechteckige Bildfelder in mattgoldenen Rahmen mit glanzgoldener Blattbordüre; darin die bezeichneten Ansichten: "Das Potsdamer Thor in Berlin." und "Die Leipziger Straße in Berlin vom Döhnhofs Platz aus gesehen." Die Ansicht vom Potsdamer Tor unten links signiert "J. Forst. fecit." Die zweite Vase mit Ansicht "Die Bibliothek in Berlin" und "Das neue Museum in Berlin". Der untere Vasenkörper dekoriert mit goldradierten Arabesken, über Fuß und Schaft Lanzettblätter im Rapport. Blaumarke Zepter, braune Reichsadlermarke, schwarzes I und n, Besitzeretikett Schloß Baden Inventar. H 42,8, oberer D 28 und 29 cm.
Berlin, KPM, 1824 - 1831, die Bemalung von Johann Eusebius Anton Forst.

Die beiden Torhäuser in klassizistischer Tempelform von Karl Friedrich Schinkel auf dem Leipziger Platz, die auf der signierten Ansicht im Hintergrund gut zu erkennen sind, helfen bei der präzisen Datierung der beiden Vasen. Denn der Architekt begann mit den Bauten 1824. Erst 1831 wurde die Anlage in Potsdamer Platz umbenannt. Interessanterweise wählte der Maler die Ansicht durch die Torbauten in die Stadt hinein, so dass diese Vedute sozusagen in das Berliner Thema einführt. Die Darstellung der hinteren Vasenseite zeigt den Blick auf die heutige Leipziger Straße nach Südwesten mit dem Dönhoffplatz links und den Obelisken der "Meile 0" im Mittelpunkt. Die beiden anderen Gemälde zeigen weitaus populärere Gebäude aus der Berliner Stadtmitte, das Neue Museum und die Bibliothek, genannt "Kommode", deren Darstellungen vermutlich nicht auf Bildfindungen Forsts zurückzuführen sind. Vor dem Museum fehlt noch die Granitschale aus dem großen Markgrafenstein, die 1831 provisorisch aufgebaut wurde. Insofern haben wir hier auch einen terminus ante quem, ein Datum, vor dem die Bemalung der Vasen geschehen sein muss.

Provenienz

Privateigentum S.K.H. Großherzog Friedrich I. von Baden, Neues Schloss, Baden-Baden, (Inv. S. 381, "No 19 und 20 - Haupt-Gebäude IIItes Stockwerk, No. 76. Salon", später "IItes Stockerk, Apartments S.K.H. des Erzgroßherzogs, No. 37 Salon")
Sotheby´s Baden-Baden am 6. Oktober 1995, Lot 834.
2006 aus Berliner Privatsammlung erworben.

Literaturhinweise

Abgebildet bei Witttwer (Hg), Raffinesse & Eleganz, München 2007, S. 349. Die Vasen sind dort Eduard Wilhelm Forst zugeschrieben. Die Signatur ist aber eindeutig die von Johann Eusebius Anton Forst.