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Lot 1084 Dα

Bedeutender signierter Enndorfer-Mörser

Auktion 1131 - Übersicht Köln
17.05.2019, 17:00 - Highly Important Mortars from the Schwarzach Collection
Schätzpreis: 12.000 € - 15.000 €
Ergebnis: 16.120 € (inkl. Aufgeld)

Bedeutender signierter Enndorfer-Mörser

Bronzeguss, leicht fleckige braune Patina. Hohe zylindrische Form mit trichterförmigem Lippenrand. Um den Mantel ein breites Band mit stilisiertem Blumenmotiv und Granatäpfeln. Darunter die Signatur "LVDWIG ENNDORFFER GOS MIC 15 42". Ein Delfinhenkel. H 15,3, D 13,6 cm; Gewicht 3,9 kg.
Innsbruck, Ludwig Enndorfer, 1542.

Die Familie Enndorfer (auch Enndorffer) ist als bedeutende Gießerfamilie in Tirol spätestens ab 1480 bekannt. Begründet wird die Werkstatt durch Jörg Enndorfer, der als Geschützgießer für Kaiser Maximilian und Erzherzog Sigismund von Tirol bis ca. 1508 tätig ist. Seine Nachfahren Alexander und Ludwig (Vater und Sohn) stehen im Dienst der Erzherzöge von Tirol, des Königs von Böhmen und Ungarn sowie des Kaisers. Nach dem Tod Alexanders übernimmt Ludwig die Werkstatt 1541 und gießt gelegentlich auch Mörser. Der Typus nahezu aller Enndorfer Mörser ist zylindrisch mit einem plastischen, weit oben angesetzten Delfinhenkel und einem breiten Spruchband (mit Signatur) oberhalb der Basis. Nach Johannes Jantzen gelang den Enndorfen hierdurch ein Idenfikationsmerkmal der Gusshütte.

Literaturhinweise

Ein in Dekor und Form fast gleicher Mörser, ebenfalls von Ludwig Enndorfer signiert, befindet sich in der Sammlung Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum Innsbruck, Inv.-Nr. B 242 (bei Kat. Ruhm und Sinnlichkeit, Innsbrucker Bronzeguss 1500 - 1650, Innbruck 1996, Nr. 22).
Einer der seltenen Mörser von Ludwig Enndofer befindet sich auch in der Sammlung Grassi-Museum Leipzig, Inv.Nr. 1911.192a (bei Eberle, Bestandskatalog der Sammlung unedler Metalle, Leipzig 1996, S. 51).
Vgl. Jantzen, Bronzemörser, in: Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg 1968, S. 27.