Lot 1285 Dα

Um jedes Detail seiner Stillleben so realistisch wie möglich wiederzugeben, widmete van Huysum sich ausgedehnten Naturstudien. So schrieb er einmal an einen Gönner, um zu erklären, dass sich die Fertigstellung des Gemäldes um ein Jahr verzögern würde, da er keine passende gelbe Rose auftreiben könne, die ihm als Studienobjekt dienen sollte.
Van Huysum lernte sein Handwerk von seinem Vater Justus. Er lebte sein ganzes Leben lang in Amsterdam und konzentrierte sich auf Blumenstillleben, malte aber auch einige Landschaften, mythologische Szenen und war ein produktiver Zeichner. Zu den üppigen Sträußen, die van Huysum einen internationalen Ruf einbrachten, gehörten Blumen aus allen Jahreszeiten, die mit Eleganz und scheinbarer Spontaneität in verschiedenen Stadien ihrer Blüte arrangiert wurden. Eifrige Sammler zahlten oft mehr als tausend Gulden für sie.
Sowohl Ingvar Bergström 1983 als auch Fred Meijer 2008 stimmen unabhängig voneinander überein, dass es sich bei diesem Gemälde um ein frühes Werk von Jan van Huysum handelt, bei dem der Einfluss seines Vaters zwar deutlich spürbar ist, Jan aber bereits seine volle malerische Reife erreicht hat. Fred Meijer datiert das Gemälde um 1707. Ein in diesem Jahr datiertes Gemälde des Vaters zeigt eine ähnliche Zusammenstellung der Blumen (RKDimages Nr. 117383).