Lot 58 D α

Italienischer Meister um 1700 - Die Mannalese

Auktion 1138 - Übersicht Köln
20.09.2019, 14:30 - Gemälde 15.-19. Jh.
Schätzpreis: 6.000 € - 8.000 €

Italienischer Meister um 1700

Die Mannalese

Öl auf Leinwand (doubliert). 108 x 86 cm.

Unser Gemälde zeigt das alttestamentarische Thema der Mannalese. Dem zweiten Buch Mose zufolge ernährte Gott die Israeliten auf ihrer 40-jährigen Wanderschaft durch die Wüste mit dieser bis heute rätselhaften Speise: „Am Morgen lag eine Schicht von Tau rings um das Lager. Als sich die Tauschicht gehoben hatte, lag auf dem Wüstenboden etwas Feines, Knuspriges, fein wie Reif, auf der Erde. Als das die Israeliten sahen, sagten sie zueinander: Was ist das? Denn sie wussten nicht, was es war. Da sagte Mose zu ihnen: Das ist das Brot, das der Herr euch zu essen gibt. Das ordnet der Herr an: Sammelt davon so viel, wie jeder zum Essen braucht“ (II Mos. 16, 13-16).
Auf dem vorliegenden, in Grisailletechnik ausgeführten Gemälde, das möglicherweise als Bozzetto gedacht war, ist Moses nahe des linken Bildrands bei der Anweisung an das auserwählte Volk zu sehen. Typologisch bildete die Mannalese das Gegenstück zum Abendmahl des Neuen Testaments. Und so hat auch Tintoretto in einer der bedeutendsten Ausführungen dieses Themas für S. Giorgio Maggiore in Venedig ein Gemälde der Mannalese mit der Darstellung des Abendmahls als Pendant kombiniert.