Lot 518 D α

Zwei frühe toskanische Mörser

Auktion 1140 - Übersicht Köln
15.11.2019, 14:00 - Kunstgewerbe II
Schätzpreis: 5.000 € - 6.000 €

Zwei frühe toskanische Mörser

Goldbrauner Bronzeguss mit schokoladenbrauner Patina, Schmiedeeisen. Konisch, gedrungen, auf abgesetzt profilierter Basis, der Rand ausgestellt. Schauseitig je ein Rossstirnschild mit der Bezeichnung S.M.P.E. in Versalien. Der große Mörser mit zwei flankierenden Wappen (nicht identifiziert). Der kleine Mörser verziert mit feinen Reliefblättern nach der Natur. Gebrauchsbedingte Fehlstellen und Berieb, minimaler Grünspanbefall (kleiner Mörser). H 11,5, D 15 cm und H 8,9, D 10,2 cm.
Florenz, zugeschrieben, der kleinere Mörser datiert 1497.

Die Formensprache der beiden verschiedengroßen, italienischen Mörser ist eindeutig korrespondierend. Es besteht kein Zweifel an der Datierung beider Bronzen ins späte 15. Jahrhundert. Ein vorhandenes Gutachten von Dottoressa Bianca Capello geht soweit, auf der Grundlage einer heraldischen und typologischen Untersuchung die Güsse zeitgleich und demselben Auftraggeber zuzuschreiben. Diese These wird untermauert durch den Aufriss, die ornamentale Gliederung der Wandung sowie insbesondere das zentrale Wappenschild mit der Bezeichnung S.M.P.E. (wohl für Santa Maria Primerana Ecclesia). Es ist davon auszugehen, dass es sich um Gebrauchsmörser eines Klosters oder einer Ordensgemeinschaft im mittelitalienischen Raum handelt. Eine genaue Zuschreibung, sowie Deutung des Wappens ist bis jetzt jedoch noch ungeklärt.

Literaturhinweise

Eine ähnliche Mörserform derselben Zeit mit vergleichbarem Wappenschild und der Zuschreibung nach Venedig im Kat. Motture, Bells & Mortars, London 2001, Kat. Nr. 33.