Lot 627 D α

Neogotische Architekturuhr

Auktion 1140 - Übersicht Köln
15.11.2019, 14:00 - Kunstgewerbe II
Schätzpreis: 6.000 € - 8.000 €

Neogotische Architekturuhr

Palisander, ebonisiertes Holz, Messing, Kupfer und farbiger Lack (gefärbtes Perlmutt?) auf Holz, Kirsche, Weichholz. Tagesläufer mit Fadenaufhängung des Pendels, Viertelstundenschlag auf Gongspirale und Repetition. Gotische Kielbogenfassade mit gesägten Kreuzblumen, vertikalem Furnierverlauf und Messing intarsiertem Maßwerk. In der Basis zwei Turnierreiter. Rechts unten an der Basis graviert "Fortner Kunst Schreiner in München 1842". Versilberung des Zifferblatts übergangen. H 60,5, B 30,5, T 14,3 cm.
München, Franz Xaver Fortner (1798 - 1877), 1842.

Georg Himmelheber beschreibt Franz Xaver Fortner als einen "der bedeutendsten Kunstschreiner seiner Zeit in Süddeutschland". Schon kurz nach der Gründung seiner Werkstatt 1826 erhielt er höfische Aufträge, und 1842 arbeiteten bereits 42 Gesellen für ihn. Er war spezialisiert auf historische Marketerietechniken und ausgefallene Materialien. Seine Objekte wurden international vertrieben, von Frankreich bis St. Petersburg. Sein bekanntester deutscher Auftrag war die Ausstattung der ehemaligen Ruine Hohenschwangau, die Kronprinz Maximilian 1833 - 36 rekontruieren ließ.

Literaturhinweise

Zum Ebenisten s. Himmelheber, Die Kunst des deutschen Möbels, 3. Bd., München 1973, S. 126 ff.