Hendrick van Balen, zugeschrieben
Diana und Aktäon
Öl auf Kupfer, auf eine ältere Holztafel aufgezogen. 10,5 x 15 cm.
Sieben verführerisch drapierte Frauenfiguren, teils kniend oder sitzend, sind um einen kleinen Wasserlauf versammelt. Einige von Ihnen scheinen erschrocken, andere haben sich bereits zur Flucht gewandt. Der Grund dafür ist ein Mann im linken Hintergrund, der sich mit seinen Jagdhunden der Szenerie nähert. Der Maler unserer kleinen Kupfertafel hat ein Thema aus den Metamorphosen des Ovid wiedergegeben: Der Jäger, der die nackten Frauen beim Bade beobachtet ist Aktäon, die mittlere Hauptfigur der Frauengruppe die Göttin Diana. Sie verwandelt Aktäon in einen Hirsch - das Geweih ist bereits auf dem Kopf erkennbar, der daraufhin von seinen eigenen Jagdhunden, die ihn nicht mehr erkennen, zerfleischt wird.
Das Thema der Jagdgöttin Diana wurde um die Wende zum 17. Jahrhundert in den Niederlanden immer beliebter, wobei die Jagd damals der aristokratische Zeitvertreib par excellence war. Das mythologische Thema bot zudem einen willkommenen Vorwand, um attraktive weibliche Akte in einer idyllischen Landschaft zu zeigen. Hendrick van Balen war in der ersten Hälfte des 17. Jahrhundert einer der führenden Maler der florierenden Antwerpener Kunstszene, der vor allem wegen seiner makellosen Darstellung heller weiblicher Akte beliebt war.
Wir danken Herrn Dr. Thomas Fusenig, Aachen, für die Zuschreibung der Tafel an Hendrick van Balen.