Chris Levine
Lightness of Being
2010
Lentikulardruck. 67,4 x 47,6 cm. Auf starken Karton aufgezogen, dort rückseitig mit Filzstift signiert und nummeriert sowie ausführliche maschinenschriftliche Werkangaben. Exemplar 61/200. - In Objektkasten gerahmt..
2004 erhielt Chris Levine von Seiten des Jersey Heritage Trust den Auftrag, ein Portrait von Königin Elisabeth II. zu erstellen, um die damals seit 800 Jahre bestehende Zugehörigkeit der Insel Jersey zur britischen Krone zu feiern. Doch wie sollte ein Portrait der Queen, der am häufigsten photographierten Persönlichkeit des 20. Jahrhunderts, aussehen, wollte es sich von anderen, herkömmlichen Bildnissen abheben? Levine entschied sich für die Form des Hologramms, eine Idee, von der auch die Queen sich sofort begeistert zeigte.
Allerdings handelt es sich hier um ein Verfahren, das nicht nur einen immensen technischen Aufwand mit sich bringt und den Einsatz von großem Equipment erfordert, sondern auch den Portraitierten einiges abverlangt: Während des Shootings im Buckingham Palace musste die Queen jeweils während eines Zeitraumes von 8 Sekunden, in denen sich die hochauflösende Digitalkamera entlang einer Schiene bewegte und dabei 200 Bilder von ihr machte, in völliger Bewegungslosigkeit verharren, ein Prozess, der vielfach wiederholt werden musste, sollte später ein Bild mit tatsächlichem 3D-Effekt entstehen. Levine schlug der Königin daher vor, sich zwischen den Aufnahmen, während die Kamera zurückfuhr, soweit es ging zu entspannen. Fasziniert von der Ruhe, die sie dabei mit geschlossenen Augen ausstrahlte, beschloss Levine, sie auch in diesen Phasen der Entspannung aufzunehmen, und so gingen aus dieser intensiven Portraitsitzung gleich zwei Bilder hervor: In dem Portrait Equanimity, das die Insel Jersey später als offizielles Geschenk der National Portrait Gallery in London übergab, blickt uns die Königin mit geöffneten Augen unverwandt an, The Lightness of Being hingegen überrascht und besticht durch den Eindruck, dass wir die Queen, diese durch und durch öffentliche Person, in einem Moment intimer, meditativer Stille beobachten. Und mehr noch: In der hier vorliegenden Ausarbeitung des Motivs als Lentikulardruck in Lebensgröße, der die Illusion eines Tiefenraumes entstehen lässt, nimmt 'Her Majesty' eine derart plastische Gestalt an, als stünde sie uns in diesem privaten Moment tatsächlich und leibhaftig gegenüber.
Provenienz
Vom Künstler an den heutigen Eigentümer