Lot 201 Dα

In den 1950er Jahren feierte Fritz Winter große Erfolge, nicht zuletzt befördert durch zahlreiche Rezensionen von Will Grohmann, der eine wichtige Kraft für den Aufstieg des Malers darstellte. Grohmann verhalf dem Künstler auch zur Etablierung im Ausland, etwa in einer Veröffentlichung in den französischen „Cahiers d'art“ im Jahr 1953 oder im Austausch mit dem befreundeten New Yorker Kunsthändler Henry Kleemann, dem er Fritz Winter 1958 als einen der wichtigsten Gegenwartskünstler Deutschlands empfahl - dies war nicht übertrieben, denn nur ein Jahr später war Winter nicht nur Teilnehmer der documenta II, sondern auch Mitglied der Hängekommission. Der Künstler seinerseits wusste die Unterstützung zu würdigen und schenkte Grohmann im Laufe der Jahre eine Reihe von Werken. Grohmanns Privatsammlung umfasste schließlich über zehn Werke, darunter dieses Gemälde aus dem Jahr 1958. In einem Brief an den Künstler aus dem Jahr bedankte sich Grohmann sehr wahrscheinlich für den Erhalt dieser Arbeit: „Ihr Bild hängt und breitet sich aus und wird jeden Tag schöner. Ich weiß nicht, ob der Groschen gleich bei der Ankunft gefallen ist. Ich habe Ihnen zwar schon mal geschrieben, aber es genügt mir nicht ganz. Es ist ja oft bei Bildern so, daß sie sich erst heimisch machen nach einiger Zeit, und das ist jetzt geschehen.“ (Fritz Winter an Will Grohmann, Brief vom 1. Dezember 1967, Staatsgalerie Stuttgart/Archiv Will Grohmann, zit. nach: Dresden 2012/2013, Katalogband S. 320).