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Lot 203 Dα

Joan Miró - Femme et oiseaux dans la nuit

Auktion 1143 - Übersicht Köln
29.11.2019, 18:00 - Moderne Kunst I
Schätzpreis: 70.000 € - 90.000 €
Ergebnis: 161.200 € (inkl. Aufgeld)

Joan Miró

Femme et oiseaux dans la nuit
1967

Tusche, Gouache und Aquarell über Bleistift auf Aquarellbütten 20,3 x 15,1 cm Unter Glas gerahmt. Unten links mit schwarzer Tusche signiert 'Miró'. Rückseitig mit Kugelschreiber signiert, datiert, betitelt und gewidmet '29/VIII/67 Femme et oiseaux dans la nuit Pour mon ami Will Grohmann avec tous mes meilleurs voeux à l'occasion de son 80 anniversaire Miró'. - In sehr schöner, farbfrischer Erhaltung.

Ähnlich wie Wassily Kandinsky und Paul Klee wurde Joan Miró von Will Grohmann hochgeschätzt und verehrt. In seiner Sammlung befanden sich mehrere Werke des Künstlers, darunter diese Arbeit, die in ihren leuchtenden tänzerisch-musikalischen Formen und Zeichen ein ganz typisches Beispiel für Mirós ikonisches Universum der Bildsymbole darstellt. Offenbar als Geschenk zu Grohmans 80. Geburtstag widmete Miró dieses hinreißende Werk seinem lieben Freund formatfüllend auf der Rückseite: „Pour mon ami Will Grohmann avec tous mes meilleurs voeux à l'occasion de son 80 anniversaire“.
Grohmanns Auseinandersetzung mit Joan Miró begann etwa dreißig Jahre zuvor wohl im Zusammenhang mit der Ausstellung „Joan Miró. Dernières oeuvres, tableaux du début“, die 1934 in der Pariser Galerie „Cahiers d'art“ stattfand und zu der der Kritiker einen begleitenden Aufsatz veröffentlichte. Im Kontext einer Reise nach Prag besuchte Miró Grohmann nur ein Jahr später in Dresden. Wie ein reichhaltiger und sehr persönlich geführter Briefwechsel dokumentiert, entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten eine enge Freundschaft zwischen Künstler und Kritiker. Wie hoch Grohmann das künstlerische Werk von Miró schätzte, belegt ein Brief aus dem Jahr 1949: „Nachdem ich so ziemlich alles wieder gesehen habe, was in den letzten zehn Jahren entstanden ist, trage ich keine Bedenken, Ihnen zu versichern, daß Sie von allen denen, die nach Picasso und Klee gekommen sind, das größte Erlebnis waren, und ich gratuliere Ihnen von ganzem Herzen zu Ihren Erfolgen.“ (Will Grohmann an Joan Miró, Brief vom 15. September 1949, Staatsgalerie Stuttgart/Archiv Will Grohmann, zit. nach: Ausst. Kat. Im Netzwerk der Moderne, Dresden 2012/2013, Katalogband S. 232).

Werkverzeichnis

Nicht bei Dupin/Lelong-Mainaud

Provenienz

Sammlung Will Grohmann, Berlin; seitdem in Familienbesitz

Ausstellung

Dresden 2012/2013 (Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kunsthalle im Lipsiusbau), Im Netzwerk der Moderne. Kirchner, Braque, Kandinsky, Klee, Richter, Bacon, Altenbourg und ihr Kritiker Will Grohmann, Kat. Nr. 101, mit Abb. S. 235 (Katalogband)