Lot 230 D α

Eugène (Eugeniusz) Zak - Beim Bade (Bathing)

Auktion 1143 - Übersicht Köln
29.11.2019, 18:00 - Moderne Kunst I
Schätzpreis: 40.000 € - 60.000 €

Eugène (Eugeniusz) Zak

Beim Bade (Bathing)
Um 1910

Tempera auf Malpappe 44,5 x 52,6 cm Gerahmt. Unbezeichnet. - Mit vereinzelten linearen Bereibungen sowie zwei winzigen Farbausbrüchen im Randbereich. An den Kanten des Bildträgers links und oben drei kürzere Frakturen.

Als Kind einer polnisch-jüdischen Familie kam Eugeniusz, später Eugène, Zak am 15. Dezember 1884 bei Minsk zur Welt. Nach dem Besuch der Oberschule in Warschau ging er nach Paris, wo er an der École des Beaux-Arts im Atelier von Jean-Léon Gérôme, danach an der Académie Colarossi unter Albert Besnard seine künstlerische Ausbildung erfuhr. 1903 debütierte Zak in der Herbstausstellung des Pariser Salons, nur zwei Jahre später wurde er in die Jury des Salons berufen. Eugène Zak reiste viel, etwa in die Bretagne, nach Südfrankreich, nach Italien und in die Schweiz. In Paris war er mit vielen Künstlern mit jüdisch-polnischem Hintergrund befreundet, darunter auch mit Mela Muter.
Während sich sein Frühwerk durch eine intensive Auseinandersetzung mit Künstlern wie Leonardo da Vinci, Sandro Botticelli oder Albrecht Dürer auszeichnet, wandeln sich seine Werke ab etwa 1910: Es entstehen idyllische Landschaften und Kompositionen, oft mit Figuren an einem Gewässer. Zaks Landschaften und Architekturen erinnern in ihrer stilisierten Formensprache bisweilen an die Werke von Pierre Puvis de Chavannes, Maurice Denis oder Paul Cézanne und werden spätestens in den 1920er Jahren von einer immer spürbareren Melancholie und Einsamkeit getragen. In ihrer klassizistisch-symbolistischen Anlage steht die badende Gesellschaft in unserem Werk für den Aufbruch in die 1910er Jahre, in deren Verlauf der Künstler zu einem bedeutenden Vertreter der École de Paris werden sollte.

Zertifikat

Mit einer Foto-Expertise von Valeriy Stanislavovich Silaev, Moskau, vom 21. März 2008 (Kopie). Wir danken ihm für freundliche Auskünfte und Hinweise.

Provenienz

Sammlung Yakov Evseevich Rubenstein, Moskau; Privatsammlung, Lettland (ca. 1990/1991); Privatsammlung, England (2017)

Ausstellung

Tallinn 1966 (Staatliches Kunstmuseum, mit rückseitigem Klebetetikett); Lemberg 1968 (Staatliche Kunstgalerie, mit rückseitigem Klebetetikett); Jaroslavl-Kastroma, 1968, Russian Art of the First Third of the XX Century from the Private Collection of Y. E. Rubenstein; Moskau 1990, Symbolismus in Russland