Max Peiffer Watenphul - Gasometer - image-1

Lot 444 D

Max Peiffer Watenphul - Gasometer

Auktion 1143 - Übersicht Köln
30.11.2019, 11:30 - Moderne Kunst II
Schätzpreis: 25.000 € - 30.000 €

Max Peiffer Watenphul

Gasometer
1920

Öl auf Leinwand 48 x 63 cm Gerahmt. Unten rechts schwach erkennbar signiert und datiert 'Watenphul 1920'. Rückseitig auf dem Keilrahmen mit einem gedruckten Etikettfragment der Galerie Flechtheim, darauf handschriftlich nummeriert "2758". - Fachmännisch gereinigt.

Max Peiffer Watenphuls Gemälde „Gasometer“ entstand zu Beginn seiner Zeit als Schüler am Bauhaus in Weimar (1919-1926). Das Motiv könnte jedoch aus seiner Erinnerung an die ihm wohlvertraute Industrielandschaft des Ruhrgebiets heraus gemalt worden sein. In Hattingen war er zur Schule gegangen, hatte dort ein Rechtsreferendariat begonnen und in Mülheim an der Ruhr seine Militärausbildung absolviert.
Die dargestellte nächtliche Straßenszene mit dem titelgebenden pechschwarzen Gasometer, den hochaufragenden Schornsteinen, den einfachen rotbraunen Häusern und der Gaslaterne mit ihrem blassen rosafarbenen Licht strahlt eine eigentümliche, geheimnisvoll poetische Atmosphäre aus. Obwohl vorwiegend in Grautönen gehalten, geht von dem Gemälde nichts Düsteres oder Unheilvolles aus, sondern strahlt im Gegenteil Wärme und Geborgenheit aus. Nicht zuletzt aufgrund der menschenleeren, zentralperspektivisch aufgebauten Komposition werden Erinnerungen an Giorgio de Chiricos metaphysische Malerei wach.
Der Kunsthändler und Galerist Alfred Flechtheim wird früh auf den jungen Peiffer Watenphul aufmerksam und nimmt ihn bereits 1920 unter Vertrag, womit ihm finanzielle Unabhängigkeit zuteil wird. Wahrscheinlich war das angebotene Gemälde Teil der ersten Ausstellung 1921 bei Flechtheim in Düsseldorf. Später gelangt der „Gasometer“ in den Besitz des illustren Elberfelder Juweliers und Sammlers Karl Krall (siehe auch das „Bildnis des Juweliers Karl Krall“ von Otto Dix aus dem Jahr 1923, im Von der Heydt-Museum, Wuppertal; Löffler 1923/9), in dessen Familie es sich seitdem befand.

Werkverzeichnis

Nicht bei Watenphul Pasqualucci/Pasqualucci

Provenienz

Galerie Flechtheim (rückseitiges Etikettfragment); Sammlung Karl Krall, Wuppertal-Elberfeld; seitdem in Familienbesitz Nordrhein-Westfalen