Arnulf Rainer
Ohne Titel
Um 1984
Öl auf Karton. 102 x 73 cm. Unter Glas gerahmt. Monogrammiert 'A R'.
In seinen "Fingermalereien" setzt Arnulf Rainer seinen Körper selbst als Malinstrument ein: "1979 gelang es mir, auf dem Lande (in Oberösterreich und Bayern) große Räume zu finden, die es mir ermöglichten, mich auszubreiten und so eine größere Serie von Fuß- und Fingerschmierereien einzuleiten. Nachdem ich viele Kartons auf dem Boden ausgelegt hatte und von einem zum anderen kroch, um die Farbmaterie als Schmiere, Markierung, Spur zu hinterlassen, fand ich zu einer sehr physischen Malweise, die so etwas wie den Höhepunkt eines Gestaltungsprinzips darstellte, das mit Kampf, Krampf und großer körperlicher Verausgabung einherging, also auf einer psychophysischen Ausdrucksgestik beruht. Durch das dabei praktizierte tausendmalige Bücken, Beugen und Verrenken strapazierte ich aber mein Rückgrat und meine Armgelenke aufs äußerste. Meine Hände waren dabei immer schmutzig, wund und offen, meine Knie aufgeschürft. Seit kurzem kann ich nur mehr mit Schmerzen die Beugen, Windungen und Niederfälle bewerkstelligen. Zweifellos wird durch diesen Körperverschleiß solche Malweise bald unmöglich werden." (Arnulf Rainer, Gejammer, 1982, zitiert in: Arnulf Rainer, Ausst.Kat. Historisches Museum der Stadt Wien, Wien 1989, S.55)
Zertifikat
Wir danken dem Atelier Arnulf Rainer, Wien, für hilfreiche Auskünfte.
Provenienz
Galerie Heike Curtze, Düsseldorf; Privatsammlung, Norddeutschland
Ausstellung
Düsseldorf 1984 (Galerie Heike Curtze), Arnulf Rainer, Kreuze 1980-1984, Ausst.Kat.Nr.8, o.S. mit Farbabb.