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Lot 148 Dα

Tabatière mit Allegorien der bildenden Künste und Porträt Friedrichs II.

Auktion 1150 - Übersicht Berlin
16.05.2020, 12:00 - Preußen-Auktion
Schätzpreis: 15.000 € - 20.000 €
Ergebnis: 28.750 € (inkl. Aufgeld)

Tabatière mit Allegorien der bildenden Künste und Porträt Friedrichs II.

Porzellan, polychromer Emaildekor, zartgelber Fond, Goldmontierung. Kastenform mit leicht gewölbtem Klappdeckel, sechsseitig dekoriert mit purpur anstaffierten Reliefrocaillen und Blüten, darin fliegende Kinderpaare mit Attributen. Im Deckelinnern fein gemaltes, leicht nach links gerichtetes Halbfigurenbildnis des Königs in schlichtem blauen Gehrock mit dem Bruststern des Schwarzen Adlerordens und einem Stock in der linken Hand. Im rechten Hintergrund eine purpurne Tuchdraperie vor einer Mauer. Ohne Marke. H 4,5, B 9,1, T 6,8 cm.
Berlin, KPM, zugeschrieben, um 1770, die Miniatur Johann Jacob Clauce oder Clauze zugeschrieben.

In der KPM entstanden einige Tabatièren mit dem Bildnis Friedrichs II., von denen man vermuten kann, dass sie von ihm persönlich als Geschenke bestellt wurden. Eine weitere gleiche Dose mit einem im Lehnstuhl sitzenden König innen im Deckel ist bei Beaucamp-Markowski abgebildet. Lenz listet bei seinen Galanterien eine ovale Dose mit ähnlichem Relief und fliegenden Kindern, die er als Kopien aus dem „Livre des Arts“ von François Boucher bezeichnet. Das Porträt zeigt den König in einer Pose, die eher privat und nicht repräsentativ wirkt. Der Bildnistypus geht auf den Maler Johann Georg Ziesenis zurück, der den König für dessen Schwester, Philippine Charlotte Herzogin von Braunschweig-Wolfenbüttel, 1763 porträtieren durfte.
Die vorzügliche Staffierung der Tabatière dürfte Isaak Jacob Clauce (1728-1803), einem der besten Miniatur- und Emailmaler seiner Zeit, zuzuschreiben sein. Er erhielt seine Ausbildung 1739 bis 1747 in Augsburg beim Miniaturmaler und Kupferstecher Gustav Andreas Wolfgang. Danach bis 1753 war er als Emailmaler, vorwiegend als Dosenmaler, freischaffend in Berlin tätig. 1753 erhielt er eine Anstellung an der Meißener Porzellanmanufaktur. Nach der preußischen Okkupation kehrte er 1756 nach Berlin zurück, wo Gotzkowsky es sich als Verdienst anrechnete „den berühmten Miniaturmahler, Herrn Clause“ für die Berliner Manufaktur gewonnen zu haben. Clauce verblieb in der späteren Königlichen Berliner Porzellanmanufaktur, wurde 1789 Vorsteher der Malereiwerkstatt.

Provenienz

Deutsche Privatsammlung.

Literaturhinweise

Vgl. Lenz, Berliner Porzellan, Berlin 1913, Bd. 1, Taf. 46, Abb. 194.
Vgl. Beaucamp-Markowsky, Porzellandosen des 18. Jahrhunderts, Fribourg-München 1985, Nr. 267.

Ausstellung

Schloss Belvedere Berlin (ohne Jahresangabe).