Vier Reliefplaketten mit Jahreszeitendarstellungen
Weißer und ziegelroter Marmor. Oval. Gruppen von Putti mit Attributen vor einer Landschaftskulisse. H ca. 38, B ca. 48 cm.
Nachfolge Gerard van Opstal (1594 oder 1597 - 1668), zweite Hälfte 17. Jh.
Der seltene komplette Satz von vier Reliefs wird der Nachfolge Gerard van Opstals (Brüssel 1594 oder 1597 - 1668 Paris) zugeschrieben. Dieser erlangte Bekanntheit hauptsächlich durch seine feinen kleinen Elfenbeinreliefs, die häufig Putti als Bacchanten darstellen. Die Sammlung im Château de Versailles besitzt ein Porträt des schon vor 1648 von Kardinal Richelieu nach Paris gerufenen Künstlers, auf dem er einen im Relief geschnitzten Elfenbeinhumpen in seinen Händen hält. Im Louvre befinden sich u.a. zwei signierte Exemplare seiner Reliefs, im Victoria and Albert Museum (mus.no. A.33-1930) ein weiteres, nicht signiertes. Diese preziösen Kunstkammerobjekte zeigen genau wie die hier vorgestellten Marmorreliefs dicht komponierte Gruppen von pausbäckigen Kleinkindern mit drallen Körpern. In der Darstellung des Herbstes spielen alleine zehn Kinder mit einem Panther und bekränzen eine Herme mit Faunskopf. Im Frühling sind es neun Kinder, die um einen Ziegenbock Girlanden flechten. Immer wieder taucht das Motiv des unten liegenden Kindes auf, das entweder schläft oder hingefallen ist. Die Szenen beinhalten gleichzeitig eine Allegorie menschlicher Torheit, personifiziert im unsinnigen aber lustigen Treiben der Kinder.
Provenienz
J. Kugel Antiquaire, Paris.
Norditalienische Sammlung.