Relief mit allegorischem Pelikan - image-1

Lot 994 Dα

Relief mit allegorischem Pelikan

Auktion 1152 - Übersicht Köln
29.05.2020, 14:00 - Kunstgewerbe
Schätzpreis: 10.000 € - 12.000 €
Ergebnis: 12.500 € (inkl. Aufgeld)

Relief mit allegorischem Pelikan

Alabaster, grauer Marmor. Tondo mit der stilisierten Darstellung des Vogels mit gespreizten Flügeln über seinen drei Jungen. D 51 cm.
Italien / Florenz, zugeschrieben, Ende 17./Anfang 18. Jh.

Schon frühchristliche Darstellungen zeigen den Pelikan über seinen drei oder vier Jungen im Nest, wie er mit seinem Schnabel seine Brust öffnet, sein Blut auf die toten Jungen tropfen lässt und sie so zum Leben erweckt. Diese Schilderung geht zurück auf den Physiologus, eine frühchristliche Naturlehre in griechischer Sprache, deren erste Überlieferungen auf das 2. bis 4. Jh. datieren. Die lateinische Version wurde im 8./9. Jh. abgeschrieben, und schon im 15. Jh. gab es eine deutsche Übersetzung. Das Bild des sich selbst aufopfernden Pelikans wurde in der christlichen Welt als Symbol für den Opfertod Jesu und den Glauben an die Auferstehung interpretiert. Darstellungen des Pelikans zieren Kirchen, Klöster, eucharistische Gefäße, Wappenschilde und wurden sogar von Freimaurern verwendet.

Provenienz

Norditalienische Sammlung.

Literaturhinweise

S. Lexikon der christlichen Ikonographie, 3. Bd., Freiburg 1971, S. 390 f.