Niederländischer Meister 16. Jahrhundert - Flügelaltar mit der Kreuzigung Christi - image-1
Niederländischer Meister 16. Jahrhundert - Flügelaltar mit der Kreuzigung Christi - image-2
Niederländischer Meister 16. Jahrhundert - Flügelaltar mit der Kreuzigung Christi - image-3
Niederländischer Meister 16. Jahrhundert - Flügelaltar mit der Kreuzigung Christi - image-4
Niederländischer Meister 16. Jahrhundert - Flügelaltar mit der Kreuzigung Christi - image-1Niederländischer Meister 16. Jahrhundert - Flügelaltar mit der Kreuzigung Christi - image-2Niederländischer Meister 16. Jahrhundert - Flügelaltar mit der Kreuzigung Christi - image-3Niederländischer Meister 16. Jahrhundert - Flügelaltar mit der Kreuzigung Christi - image-4

Lot 2011 Dα

Niederländischer Meister 16. Jahrhundert - Flügelaltar mit der Kreuzigung Christi

Auktion 1153 - Übersicht Köln
30.05.2020, 11:00 - Alte Kunst
Schätzpreis: 20.000 € - 30.000 €
Ergebnis: 27.500 € (inkl. Aufgeld)

Niederländischer Meister 16. Jahrhundert

Flügelaltar mit der Kreuzigung Christi

Öl auf Holz. Mitteltafel 101 x 82 cm, Flügel jeweils 101 x 32 cm.

Der uns vorliegende Altar wurde in den letzten Jahren von diversen Kunsthistorikern intensiv studiert. In den 1920er Jahren dem Oeuvre Jan van Scorels (1495 Schoorl - 1562 Utrecht) zugeordnet, erfuhr das Werk in den 1930er bereits eine Zuschreibung an Jan Swart van Groningen (1500 Groningen - 1562 Antwerpen), die bis 2019 vollgültig erschien. Seit letztem Jahr wird diese Zuschreibung von verschiedenen Experten hinterfragt, wenngleich Einigkeit darüber herrscht, dass die Malerei eng mit den Werken des Malers verwandt ist. Obwohl bislang keine eindeutige Zuordnung an einen speziellen Maler erfolgen konnte, lässt sich jedoch mit Bestimmtheit festhalten, dass der Altar zumindest von einem Maler geschaffen wurde, der die Werke Jan Swart van Groningens kannte, also einem Künstler aus seinem direkten Umkreis.
Unser Flügelaltar zeigt als Mittelbild die Darstellung der "Kreuzigung Christi", in der vor einer markant gestalteten Landschaft die drei Kreuze Christi und der Schächer nicht frontal wiedergegeben, sondern diagonal in den Raum hineinkomponiert sind, wobei zudem nicht das Kreuz Christi, sondern die trauernde Muttergottes das Zentrum der Komposition bildet. Auf den Flügeln sind im geöffneten Zustand des Flügelaltars links die "Kreuztragung" sowie rechts die "Auferstehung" zu sehen, im geschlossenen Zustand werden der anbetende Stifter des Altars - durch Mitra und Stab als Bischof zu identifizieren - sowie der Schmerzensmann einander gegenübergestellt.
Die drei Tafeln wurden wohl in der Sammlung Grzimek in ihren heutigen Rahmen (130 x 194 cm) eingefügt, wobei die Altarflügel nicht nach innen, sondern nach außen aufklappbar montiert worden sind.

Provenienz

Sammlung Fürst zu Schaumburg-Lippe. - Sammlung Singewald, Leipzig. Sammlung Grzimek, Berlin, 1936. - Seither in Familienbesitz.

Literaturhinweise

Max J. Friedländer: Die altniederländische Malerei. Bd. 13. Anthonis Mor und seine Zeitgenossen, Leiden 1936, S. 22 u. 141, Nr. 2, Taf. II.