David Teniers d. J. - Die Versuchung des heiligen Antonius - image-1

Lot 2055 Dα

David Teniers d. J. - Die Versuchung des heiligen Antonius

Auktion 1153 - Übersicht Köln
30.05.2020, 11:00 - Alte Kunst
Schätzpreis: 18.000 € - 20.000 €
Ergebnis: 22.500 € (inkl. Aufgeld)

David Teniers d. J.

Die Versuchung des heiligen Antonius

Öl auf Holz (parkettiert). 54 x 45,5 cm.

Antonius wurde in eine wohlhabende Bauernfamilie in Come (heute Qiman al-Arus) in Ägypten geboren. Im Alter von circa 18 Jahren musste er nach dem Tod seiner Eltern den Hof übernehmen und seine jüngere Schwester großziehen. Fortan lebte er nach Christus Worten: „Wenn Du vollkommen sein willst, dann verkaufe alles, was Du hast, und gib es den Armen.“ (Matthäus 19, 21) Antonius veräußerte daraufhin seinen gesamten Besitz, gab seine Schwester asketisch lebenden Frauen zur Fürsorge und wurde um das Jahr 275 Einsiedler in radikaler Armut. In seiner Einsamkeit lebend, wurde er immer wieder von den Dämonen in Versuchung geführt. So erschien ihm nach der Überlieferung der Teufel in Gestalt einer oder mehrerer schöner Frauen, oder er wurde mit Krallen, Zähnen oder Hörnern verwundet, zu Boden geschlagen, an den Haaren gerissen und als seine Behausung in Flammen aufging, schließlich unter bedrohlichen Angriffen von allen Seiten in die Luft gehoben. In seiner Einsiedelei besuchten ihn immer mehr Menschen, um seinen Rat zu suchen. Kranke erbaten ihre Heilung und Geistliche sowie Asketen wollten von ihm lernen. Nachdem immer mehr Jünger sich um ihn sammelten, bildeten sich kleine Einsiedeleien. So wird Antonius auch als Begründer des Klosterwesens und Vater des Mönchtums angesehen.
Unser Gemälde gehört zu einer Reihe von Werken des Malers zum Thema der Versuchung des hl. Antonius. Teilweise ist der Heilige vor seiner Hütte an einem Felsen dargestellt, oder wie auch bei unserem Werk, innerhalb der Felsenhöhle. Auch die Figuren und Wesen, welche Antonius in Versuchung führen variieren in Teniers Darstellungen. Dr. Klaus Ertz ordnet die Entstehungszeit unserer Tafel in die 1640er Jahre ein.

Zertifikat

Dr. Klaus Ertz, Lingen, 23.10.2019