Lot 2090 Dα

Wie auch unser Werk zeigt, widmete sich Isac Vromans Stillleben, die er in den Kontext der Natur einbettete. Er malte sogenannte Waldbodenstillleben, die besonders durch den Maler Otto Marseus van Schrieck Bekanntheit erlangten. Diese Stillleben unterscheiden sich von anderen Kompositionsstilen, bei denen die Szenerie typischerweise in Innenräumen platziert ist und künstliche Blumensträuße, Nahrungsmittel und Objekte dargestellt werden. Der Künstler hat hier eine scheinbar friedliche und idyllische Waldszene geschaffen. Ein Vogel ruht ruhig in seinem Nest, während ein Pfauenfalter vorbeifliegt und weiße Azaleenblüten aus einem moosbewachsenen Baum wachsen. Bei näherer Betrachtung jedoch, und typisch für Vromans Komposition, ist die Anwesenheit eines kleinen Reptils, einer Echse, die ungesehen zum Nest kriecht. Dieses Detail dient als Memento Mori, als Erinnerung an den Tod. Das Vorhandensein eines solchen Symbols bindet das vorliegende Gemälde an die großen Traditionen des Stilllebens, welche sich dieser Symbolik in hohem Maße bedient haben. Am klassischsten findet sich dieses durch das Bild eines Schädels oder einer Fliege und dient dem Betrachter als tugendhafte Erinnerung an die Sünden der Oberflächlichkeit und Frivolität.
Wir danken Dr. Fred Meijer für die Bestätigung der Authentizität anhand hochauflösender Fotografien.