Jacob Philipp Hackert - Blick auf den Tiber und Sankt Peter in Rom - image-1

Lot 2504 Dα

Jacob Philipp Hackert - Blick auf den Tiber und Sankt Peter in Rom

Auktion 1153 - Übersicht Köln
30.05.2020, 14:00 - Kunst des 19. Jahrhunderts
Schätzpreis: 6.000 € - 8.000 €
Ergebnis: 6.250 € (inkl. Aufgeld)

Jacob Philipp Hackert

Blick auf den Tiber und Sankt Peter in Rom

Aquarell auf Papier. 34 x 46,2 cm.
Gerahmt.
Signiert und datiert oben links:à Rome 1772. Ph. Hackert f..

Nach einer Lehrzeit in Berlin (1753-1762) und einem längeren Aufenthalt in Paris (1765-1768) erreichte Jakob Philipp Hackert im Winter 1768 Rom. Er ließ sich an der Spanischen Treppe, Selciata di San Sebastianello 5, nieder, wo er bis 1786 wohnen blieb. Gleich nach seinem Eintreffen hatte Hackert den Kontakt zu dem Maler Johann Christian von Mannlich (1741-1822) erneuert, den er 1765 in Paris kennengelernt hatte und der seit 1766 in der Ewigen Stadt lebte. Die beiden schlossen auch mit anderen Künstlern Freundschaft, und Mannlich überliefert in seinen Lebenserinnerungen für das Jahr 1769: „So hatte sich eine höchst lustige Gesellschaft zusammengefunden, die an allen Sonn- und Feiertagen zur Villa Madama unweit dem Ponte Molle, dreiviertel Meilen vor Rom, hinauswanderte. Dieser Palast […] stand zu unserer freien Verfügung.“
Die antike Brücke Pons Milvius - im Volksmund Ponte Molle genannt - führt im Norden Roms über den Tiber und bot damals den von Norden kommenden Romreisenden einen der ersten Blicke auf die Stadt. Dieser führt von der Brücke aus über den Fluss auf St. Peter und den Vatikan. Rechts hinter dem Petersdom erhebt sich der römische Hügel Gianicolo, auf dem man die 1643 unter Urban VIII. angelegte Festungsmauer erblickt; diese schließt an die sogenannten Leoninischen Mauern. Hackert hat von dieser Stelle schon 1769 ein Aquarell (heute Klassik Stiftung Weimar) sowie eine Gouache (Privatbesitz England) gemalt, und im folgenden Jahr ein Ölbild, das sich heute im Städel Museum in Frankfurt befindet. Zwei Jahre später entstand unser Aquarell.
Ein ausführliches Gutachten von Frau Dr. Claudia Nordhoff liegt vor.

Zertifikat

Claudia Nordhoff, März 2020.

Provenienz

W. A. Blenz, Berlin, wohl dessen Nachlassauktion Berlin 1844 (Lugt 264). - Freiherr C. Rolas du Rosey, Dresden (1784-1862) (Lugt 2237). - Auktion Bruun Rasmussen 17.09.2019 - Privatbesitz Skandinavien.