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Lot 641 Dα

Postament für einen Tafelaufsatz des Grafen Brühl

Auktion 1159 - Übersicht Köln
13.11.2020, 09:30 - Kunstgewerbe inkl. Sammlung Renate und Tono Dreßen
Schätzpreis: 3.000 € - 4.000 €
Ergebnis: 3.750 € (inkl. Aufgeld)

Postament für einen Tafelaufsatz des Grafen Brühl

Porzellan, polychromer Emaildekor, Vergoldung. Modell Sulkowski-Ozier. Auf oblongem Grundriss mit vier plastischen Rocaillenfüßen in den konkav eingezogenen Ecken, mehrfach profilierte Kanten. Auf beiden Schauseiten eine reliefierte bekrönte Rocaillenkartusche mit dem Wappen. Dekoriert mit indianischen Blumen. Blaumarke Schwerter. Etwas verzogen im Brand, zwei Füße und Randchips restauriert. H 10, B 49,5, T 26,8 cm.
Meissen, nach Mai 1737, das Modell Johann Joachim Kaendler, zugeschrieben.

Bei den ersten Serviceentwürfen für den "Cabinet Minister" Heinrich Graf von Brühl griff Johann Joachim Kaendler zunächst auf erfolgreiche Modelle zurück, die er modifizierte. Dazu gehört auch das Modell "Sulkowski-Ozier", von dem sich zwei Teller mit Brühlschem Wappen, einer davon auch mit dem Wappen seiner Frau Anna Maria, geborene Gräfin Kolowrat-Krakowska, 1913 noch in Schloss Pförten befunden haben, heute aber wohl verloren sind. In diesen Zusammenhang müsste auch dieses Postament einzuordnen sein. In dem "Inventarium über das sämtliche Porcellain in Sr. des Herrn Premier-Ministre Reichs Grafen von Brühl Excellenz Conditorey, welches den 1ten Octobr. 1753 revidiret und übergeben worden", stehen unter "Cap. 24 An Postamenten (...) 49 doppelte grosse Postamenten". Möglicherweise zählte auch dieses Exemplar dazu.

Literaturhinweise

Vgl. Kunze-Köllensperger, Neues zum Schwanenservice: Relief – Probeteller – Wappen, in: Keramos 241/242/2018, S. 61, 62, Abb. 24 + 25. Dieselben Probeteller sind auch in einer Zeichnung von Karl Berling abgebildet, s. Meissner Porzellan im Gräflich von Brühlschen Schlosse in Pförten, in: Die Kunstwelt II, 111/12 (1913), S. 756
S.a. Kat. Schwanenservice. Meissener Porzellan für Heinrich Graf von Brühl, Dresden-Leipzig 2000, Abb. 7/8, S. 27 und S. 234.