Teekanne mit KPM-Marke und Landschaften
Porzellan, polychromer Emaildekor, Vergoldung über Purpurlüster. Gedrückte Ballenform mit reliefiertem S-Henkel und facettiertem Röhrenausguss, zugehöriger Haubendeckel mit Scheibenknauf. Zwei Goldspitzenkartuschen mit anhängenden Federblättern in Eisenrot und Purpur um eine fein gemalte Kauffahrteiszene und eine Landschaft mit der seltenen Darstellung von zwei Maurern bei der Arbeit. Blaumarke K.P.M., goldene 10. (Kanne und Deckel). Über einem zirkulären Bruch restauriert. Kanne mit Deckel H 13,5 cm.
Meissen, um 1723, der Dekor Christian Friedrich Herold, zugeschrieben, um 1725 - 30.
Mit dieser Teekanne erwarb Tono Dreßen ein einzigartiges Objekt, das seinen Berufsstand illustrierte. Als Bauunternehmer war er fasziniert von der Darstellung der beiden Handwerker, die eine Ziegelmauer errichten. In der Ferne links ist ein weiteres Gebäude zu erkennen mit einem hohen rauchenden Schornstein, vielleicht die Ziegelbrennerei. Die Szene wirkt durch die Gelassenheit der beiden Männer und den weiten Ausblick in ein Tal wie die Allegorie eines befriedeten Staates, in dem Bautätigkeit und kulturelles Leben möglich sind.
Provenienz
Erworben bei Sotheby's London am 7. Oktober 1986, Lot 269.
Literaturhinweise
Abgebildet im Kat. Blütenlese. Meißener Porzellan aus der Sammlung Tono Dreßen, München 2018, S. 19, Nr. 8 und 46.