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Lot 749 Dα

Bedeutender großer Pokal mit dem Wappen König Friedrich Wilhelms I.

Auktion 1159 - Übersicht Köln
13.11.2020, 09:30 - Kunstgewerbe inkl. Sammlung Renate und Tono Dreßen
Schätzpreis: 2.000 € - 3.000 €
Ergebnis: 2.500 € (inkl. Aufgeld)

Bedeutender großer Pokal mit dem Wappen König Friedrich Wilhelms I.

Entfärbtes, leicht krankes Glas mit Schliff, Matt-, Hoch- und Tiefschnitt. Tellerfuß ersetzt durch einen geschnitzten chinoisen Holzsockel. Unten massiver, oben hohler Schaft mit drei geschliffenen Nodi, konische Kuppa über einem Kranz aus Lorbeerblättern in versenktem Hochschnitt. Auf der Ansichtsseite das von zwei Wilden Männern in Tiefschnitt gehaltene Wappenschild mit der Kette des Schwarzen Adlerordens vor einer mit Hermelin verbrämten Tuchdraperie unter einem bekrönten Baldachin. Auf der Rückseite ein achtstrahliges Rundmedaillon mit der Devise NEC SOLI CEDIT, dem Adler und der Sonne. Unter dem Lippenrand eine Bordüre aus Kugelblänkungen. H 32,2 cm.
Potsdamer Glashütte, nach 1713.

Susanne Netzer datiert die Produktion von feinem Kristallglas in Brandenburg nach 1678. Die meisten Glasveredler saßen in Potsdam und Berlin. Ihre Produkte mussten zunächst dem Kurfürsten vorgestellt werden, und nur die Stücke, die er für seinen Eigenbedarf nicht ausgesucht hatte, durften weiterverkauft werden. Das erste Berliner Geschäft für Potsdamer Gläser befand sich auf dem Friedrichswerder, in den Speichern des alten Berliner Packhofs. Außerdem existierte ein Laden am Mühlendamm, in der Breiten Straße. Von diesen Orten abgesehen, konnten die Produkte der Potsdamer Hütte nur auf den großen Messen in Leipzig und Frankfurt an der Oder erworben werden.

Literaturhinweise

Ein Pokal mit gleichem Wappen bei Rückert, Die Glassammlung des Bayerischen Nationalmuseums München, Bd. II, München 1982, Nr. 812.
S.a. Keisch/Netzer, "Herrliche Künste und Manufacturen", Berlin 2001, Nr. 180, s.a. ibd. Nr. 191.
S.a. Netzer, Was großes Aufsehn macht - Brandenburgische Gläser im Rahmen höfischer Rerpäsentation, in: Herrliche Künste und Manufacturen, Berlin 2001, S. 58 ff.