Otto Dix
Hahn und Hühner
1949
Öl auf Hartfaserplatte 60 x 81 cm Gerahmt. Unten rechts grün mit dem Künstlersignum versehen und datiert '49'. Rückseitig betitelt 'Hühnerhof' und datiert '1949'. - Die Ränder rahmungsbedingt etwas berieben. Zwei winzige Farbverluste in der rechten Bildhälfte.
In den Arbeiten ab Ende der 1940er Jahre wird ein neuer, lebensfroher Optimismus im Werk Otto Dix' spürbar. Wie befreit wirkende Arbeiten in leuchtender Farbigkeit und lockerem Pinselstrich lösen die altmeisterliche Lasurmalerei der Kriegsjahre ab. Thematisch konzentriert er sich auf Bildnisse und ländliche Motive. „Die figuralen Kompositionen hinderten Dix nicht, sich in das Leben zu versenken, das ihn in Hemmenhofen umgab. Bei der Betrachtung der weitfassenden Themenkreise erscheint es vielmehr, als ob die plötzlich über ihn hereingebrochene Katastrophe von Krieg und Gefangenschaft, das Glück, noch einmal ins Leben zurückkehren zu dürfen, ihm die Augen geöffnet hätte für vieles, woran er bis 1944 vorübergegangen oder was darzustellen ihm wenigstens nicht wichtig erschienen war.“ (Fritz Löffler, Otto Dix. Leben und Werk, Dresden 1977, S. 125).
Die farbenprächtige Gestalt des Hahns reizte den Künstler offensichtlich ganz besonders. Sein Spätwerk verzeichnet noch weitere Gemälde mit diesem Tier als Hauptdarsteller, die er teils auch als Farblithographien umsetzte - etwa „Petrus und der Hahn“, 1950 (Löffler 1950/4), die gleichnamige Farblithographie von 1958 (Karsch 225).
Werkverzeichnis
Löffler 1949/20
Provenienz
Sammlung Pachen, Mainz/Rockenhausen
Literaturhinweise
Hans Hofstätter, Sammlung Pachen. Deutsche Kunstwerke aus dem 20. Jahrhundert. Malerei, Graphik, Plastik, Mainz 1960, S. 18 mit Abb. S. 20
Ausstellung
Mainz 1962 (Gemäldegalerie), Sammlung Pachen. Gemälde - Graphik - Plastik, Kat. Nr. 18; Mainz 1978 (Mittelrheinisches Landesmuseum), Sammlung Pachen. Eine Auswahl, Kat. Nr. 15 mit Abb.