Julian Stanczak
Sway in warm light
1998
3-teilige Arbeit: je Acryl auf Leinwand. Jeweils 122 x 62 cm. Gesamtmaß 122 x 186 cm. Zusammen gerahmt. Rückseitig auf der Leinwand signiert und datiert 'Stanczak 98'. Rückseitig auf dem Keilrahmen signiert, datiert und betitelt 'JULIAN STANCZAK "SWAY IN WARM LIGHT" 1998'. - Mit geringfügigen Altersspuren.
Der 1928 in Polen geborene Julian Stanczak gelangt nach Deportation und Flucht als Jugendlicher nach Uganda. Die Farbenvielfalt und Lichtintensität, die er in Afrika erlebt, beeindrucken ihn zutiefst. Sie legen den Grundstein für seine künstlerische Entwicklung und seine lebenslange Beschäftigung mit der Farbe. 1950 emigriert Stanczak in die USA, in Yale wird Josef Albers sein Lehrer. Angeregt durch Albers' Vorbild wendet er sich Ende der 1950er Jahre einer abstrakten Bildsprache zu, die durch dicht gesetzte verschiedenfarbige Formen optische Wechselwirkungen hervorruft. Damit wird Stanczak einer der ersten Vertreter der Op Art, ebenso wie sein Kommilitone Richard Anuszkiewicz. Konsequent führt Stanczak in den kommenden Jahrzehnten den eingeschlagenen Weg fort und experimentiert mit Streifen-, Quadrat- und Wellenrastern in leuchtenden Farbtönen. Anders als anderen Vertretern der Op Art geht es Stanczak nicht um grellfarbige Effekte oder die bewusste optische Herausforderung des Betrachters, sondern um die Visualisierung von flüchtigen, subtilen Eindrücken. „Er sucht nach einer universalen Formgebung für die unscheinbarsten, aber lebenswichtigen Kostbarkeiten des Alltags, die uns mit dem „Jetzt“ verbinden, mit dem lebendigen Augenblick, der sich nicht festhalten lässt […] eine Veränderung des Lichts, eine Bewegung, verursacht von unbeachteten kleinen Geschehen, die man nur aus dem Augenwinkel miterlebt.“ (Elizabeth McClelland, in: Ausst.Kat. Julian Stanczak, A Retrospective, Youngstown/Ohio u.a. 1998, S. 155)
Provenienz
Selker Fine Art, Rancho Santa Fe/Kalifornien; Privatsammlung, Polen