Edouard Vuillard - Madame Hessel au chapeau garni de roses - image-1

Lot 21 Dα

Edouard Vuillard - Madame Hessel au chapeau garni de roses

Auktion 1168 - Übersicht Köln
08.12.2020, 17:00 - Meisterwerke der Sammlung Bischoff
Schätzpreis: 80.000 € - 120.000 €

Edouard Vuillard

Madame Hessel au chapeau garni de roses

Öl auf Papier, auf Leinwand aufgezogen. 33 x 54,5 cm.
Signiert unten rechts: E Vuillard.

Während eines Besuches bei Félix Vallotton im Jahr 1900 lernte Edouard Vuillard den gebürtigen Belgier Jos (Joseph) Hessel und dessen Frau Lucy kennen. Jos Hessel, Cousin der Brüder Bernheim und Leiter von deren Galerie Bernheim-Jeune, in der Vuillard ab 1903 regelmäßig ausstellte, wurde zum wichtigen Förderer des Malers, zu seinem exklusiven Galeristen und einem engen Freund. Seine Frau aber avancierte schnell nicht nur zu Vuillards Vertrauter, Muse und bevorzugtem Modell, sondern auch zu seiner dauerhaften Geliebten. Der Freundschaft zwischen ihrem Ehemann und dem Maler tat dies keinen Abbruch. Der Maler ging im Haus der Hessels ein und aus, die Liaison war ein offenes Geheimnis.
Vuillard porträtierte Jos Hessel allein sowie gemeinsam mit seiner Frau und der Familie. Doch vor allem von Lucy allein schuf er über vier Jahrzehnte hinweg zahlreiche Bildnisse. Hingerissen von ihrer Schönheit und Eleganz malte er sie in verschiedensten Situationen - meist in den edlen Interieurs ihres Hauses, umgeben von exquisiten Gemälden und Einrichtungsstücken, aber auch in der freien Natur sitzend oder spazierend, bei ihrer Modistin oder während der Maniküre.
Das hier vorgestellte Brustbildnis ist ganz auf ihre Person reduziert. Ihre elegante Garderobe wird von einem mit roséfarbenen Rosen besetzten Hut komplettiert. Der Veilchenstrauß, den sie in den Händen hält, hebt sich von dem weißen Spitzeneinsatz ihres Kleides ab und korrespondiert mit dem Blau des nur angedeuteten Hintergrundes.

Provenienz

Atelier des Künstlers. - Georges Maratier, Paris, 1944. - Auktion Galerie Charpentier, Paris, 1.6.1949, Lot 21. - Galerie Katia Granoff, Paris. - Matthiesen Fine Art, London, 1952. - Jacques Lindon, New York. - Robert Sarnoff, USA, 1956. - Auktion Sotheby's, London, 3.12.1975, Lot 18.

Literaturhinweise

Patricia Ciaffa: The Portraits of Édouard Vuillard, Diss. Ann Arbor 1985, S. 351f., Abb. 200. - Antoine Salomon u. Guy Cogeval: Vuillard. Le Regard innombrable. Catalogue critique des peintures et pastels, Paris 2003, Bd. II, S. 769, Nr. VII-466, mit Abb.