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Lot 1548 Dα

Große Kohlkopfterrine

Auktion 1174 - Übersicht Köln
04.06.2021, 12:00 - Kunstgewerbe
Schätzpreis: 10.000 € - 15.000 €
Ergebnis: 11.875 € (inkl. Aufgeld)

Große Kohlkopfterrine

Fayence, Aufglasurdekor in Grüntönen und etwas Gelb. Naturalistisch gestaltetes Gefäß in der Form eines Weißkohls. Die inneren Blätter als Deckel abnehmbar. Ohne Marke. Restauriert, Randglasur etwas berieben. H 20, B 34 cm.
Strasbourg, um 1750 - 54.

Der Kohlkopf wird generell mit der Produktion für das Clemenswerther Jagdservice in Verbindung gebracht. Im "Protocollum Inventarisationis", das nach dem Tod von Kurfürst Clemens August in Schloss Clemenswerth erstellt wurde, sind „2 Kapsköpfe" erwähnt. Insgesamt gab es mehr als 120 Terrinen in Gemüse- oder Tiergestalt, deren Form auf den Inhalt, also das darin befindliche Gericht, verweisen. Die ursprüngliche Bestellung bei dem Fayenceproduzenten Paul Hannong in Strasbourg war an die Bedingung geknüpft, dass alle Stücke zur Jagdsaison im Herbst 1751 fertiggestellt sind. Sie wurden also tatsächlich zu den jagdlichen Diners gedeckt, zusammen mit Tellern für über 100 Personen.
Das Schicksal des Services in Clemenswerth ist uns bekannt - es gelangte nach 1942 in den Kunsthandel. Die Terrinen gelten als feinste Produkte der europäischen Fayencekultur des 18. Jahrhunderts.

Literaturhinweise

Zum Service s. Köllmann, Porzellan und Fayence am Hofe Clemens Augusts, in: Kurfürst Clemens August. Landesherr und Mäzen des 18. Jahrhunderts, Köln 1961, S. 330.
Vgl. Kat. Clemens August Fürstbischof, Jagdherr, Mäzen, Meppen/Sögel 1987, S. 475 ff. und Nr. 276.14.