Antiiveduto Grammatica
Der Hl. Joseph mit dem Christusknaben
Öl auf Leinwand (doubliert). 187 x 137 cm.
Die Zuschreibung dieses großformatigen Gemäldes an den römischen Maler Antiveduto Grammatica geht zurück auf Prof. Pierluigi Carofano. Hierzu liegt eine schriftliche Mitteilung vor. Prof. Carofano (Autor u. a. von „Luce e ombra. Caravaggismo e naturalismo nella pittura toscana del Seicento", 2005) vergleicht hier das vorliegende Gemälde mit anderen Werken des Malers, u. a. der Darstellung „Der Schutzengel“ im Kloster von S. Agostino in Rom. Wie bei diesem Vergleichsbeispiel, dürfte es sich auch bei der vorliegenden Tafel um ein Altarbild handeln.
Die ungewöhnliche Ikonographie des Bildes, nämlich die Darstellung des Heiligen Josefs mit dem Christuskind, ist ein Bildsujet, das vor allem die Jesuiten nach dem Trienter Konzil propagierten. Papst Pio V. griff die neuen Impulse seinerzeit auf, mit denen die katholische Ethik durch Beispiele mit Episoden aus dem Leben der Heiligen Familie bereichert werden sollte.
Der Legende nach wurde Grammatica überraschend in einer römischen Taverne geboren, obwohl seine Familie aus Siena stammte. Nach einer Ausbildung bei Giovanni Domenico Angelini, ließ er sich 1591 in Rom mit einer eigenen Werkstatt nieder, in der ein Jahr später auch Caravaggio kurze Zeit arbeitete. Es spricht für die rasche Karriere Grammaticas, dass er bereits 1593 Mitglied der Accademia di San Luca wurde und das Vertrauen ihrer zwei wichtigsten Förderer gewann, das des Kardinals Federico Borromeo und dasjenige von Francesco Maria Bourbon del Monte.
Zertifikat
Prof. Pierluigi Carofano.
Provenienz
Italienische Privatsammlung
Literaturhinweise
Zum Künstler, vgl.: G. Papi: Antiveduto Grammatica, 1995.