Gottfried von Wedig
Bildnis eines Herrn mit einem Schreiben in der Hand
Öl auf Holz. 63 x 48,5 cm.
Bezeichnet, monogrammiert und datiert (auf dem Schreiben): "Alle tagh mus man Lehren unnd soll man zum AB widder kehren GDW.F 1623" sowie datiert oben rechts: Anno. 1623.
Gottfried von Wedig war neben dem Flamen Gortzius Geldorp der bedeutendste Portraitmaler seiner Heimatstadt Köln im frühen 17. Jahrhundert. Das vorliegende Bildnis eines unbekannten Herren zählt zu den frühesten der nur rund zwei Dutzend bekannten Portraits des Künstlers. In dem für Wedigs Bruststücken charakteristisch engen Bildausschnitt wird ein jüngere Mann wiedergegeben, der mit einem schwarzen Wams mit rosa-grau changierenden, geschlitzten Ärmeln bekleidet ist. Auf dem gestärkten Mühlsteinkragen sitzt rechts ein große Fliege - ein Motiv, das auch auf Wedigs Stillleben immer wieder auftaucht.
Provenienz
Ehemals im Besitz der Herzöge von Sachsen-Meiningen, Meiningen. – 735. Lempertz-Auktion, Köln, 23.11.1996, Lot 1102. – 385. Auktion Hauswedell & Nolte, Hamburg, 27.5.2005, Lot 154. – Auktion Bonhams, London, 8.12.2010, Lot 55. – Italienische Privatsammlung.
Literaturhinweise
C. F. Foerster: Katalog der Herzoglichen Gemälde-Gallerie zu Meiningen, Meiningen 1865, Nr. 57 (als Caspar de Witte). – Rudolf Arthur Peltzer: Bilder rheinischer Barockmaler in Bayern, in: Wallraf-Richartz-Jahrbuch 6, 1930, S. 248, Anm. 8. – Horst Vey: Gottfried von Wedig, in: Wallraf-Richartz-Jahrbuch 24, 1962, S. 295-320, S. 317, Nr. 4. – Ausst.-Kat. „Gottfried von Wedig 1583-1641. Stilleben und Porträts“, hg. v. Ekkehard Mai, Köln, Wallraf-Richartz-Museum und Darmstadt, Hessisches Landesmuseum 1998/99, S. 88, Nr. P6 (von Andreas Schumacher überarbeitetes u. erweitertes Werkverzeichnis von Horst Vey, 1962).