Zdeněk Sýkora - Linien Nr. 31 - image-1
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Lot 14 D

Zdeněk Sýkora - Linien Nr. 31

Auktion 1177 - Übersicht Köln
17.06.2021, 18:00 - Moderne/Zeitgenössische Kunst - Evening Sale
Schätzpreis: 180.000 € - 220.000 €
Ergebnis: 1.052.000 € (inkl. Aufgeld)

Zdeněk Sýkora

Linien Nr. 31
1985

Öl auf Leinwand. 200 x 200 cm. Rückseitig auf der Leinwand signiert und datiert 'Sýkora 85'. Auf dem Keilrahmen signiert, datiert und betitelt 'Nr. 31 1985 Zdenék Sýkora, Nr. 31 1985' sowie mit Maßangaben und Adressstempel des Künstlers. - Mit Atelier- und geringfügigen Altersspuren.

Das vorliegende Gemälde diente als Vorlage in abgewandelter Form für die Graphik: Phase No.31, 1989, Farbserigraphie auf Papier, 70 x 70 cm, Edition Kunstverein Düsseldorf.

Linien in außergewöhnlicher Breite und Dichte dominieren diese großformatige Arbeit von Zdenek Sýkora aus der Werkreihe der Linienbilder, an der Sýkora seit 1973 arbeitet. Unentwirrbar ineinander verknotete Farbbahnen in Orangerot, Blau, Grün, Braun und Schwarz nehmen den Bildvordergrund ein und halten den Blick des Betrachters auf. Erst zu den oberen und seitlichen Bereichen hin lockert sich das Geflecht auf. Das Werk zeigt beispielhaft die frappierende Lebendigkeit und Individualität, die der Künstler seinen Linienbildern einzuhauchen vermag. Die breiten Linien des Vordergrundes vermitteln ein Gefühl der Schwere und Trägheit, ihre kompakten Verschlingungen wirken undurchdringlich. Nach außen hingegen scheint sich der weiße Bildraum zu öffnen und leichter zu werden, feinere Linien treten hier stärker in Erscheinung und strahlen eine lebhafte Aktivität aus.
Obwohl vom Künstler mittels Computertechnik geplant und mit großer handwerklicher Präzision auf die Leinwand gebracht, führen seine Linien unübersehbar ein Eigenleben - was nur möglich wird durch das Zufallsprinzip, das Sýkora seinen Kompositionen zugrunde legt. Die Liniengeflechte auf quadratischem Bildgrund scheinen immer Ausschnitte eines größeren Ganzen zu sein und lassen an Naturerscheinungen denken. Diese Assoziationen sind wohl im Sinne des Künstlers, der als Landschaftsmaler begann und immer wieder seinen Bezug zur Natur thematisiert: „Bei der Arbeit bin ich immer wieder auf etwas Neues gekommen […]. Man könnte auch sagen, dass jedes Bild seinen Anfang im Vorherigen hat, das jeweils nächste im jetzigen. Das ist wie in der Natur.“ (Zdenek Sýkora, zit. nach: Zdenek Sýkora. System und Kraft der Linie, Ausst. Kat. Emil Schumacher Museum Hagen, Dortmund 2015, S. 20).

Zertifikat

Die vorliegende Arbeit ist im Archiv Lenka Sýkorová und Zdenék Sýkora, Louny, registriert.

Provenienz

Art Affairs, Amsterdam; Privatsammlung, Finnland

Literaturhinweise

Pavel Kappel, Zdenek Sýkora 90, Prag 2015, S.98 mit Installationsansicht
Lenka Sýkorová (Hg.), Zdenek Sýkora, Interviews, Prag 2009, S.82 mit Farbabb.
Lenka Sýkorová (Hg.), Zdenek Sýkora, Prints, Prag 2008, S.23 mit Farbabb.
Zdenek Sýkora, Ausst.Kat. Galerie Heinz Teufel, Amsterdam 1991, S.34/35 mit Farbabb.
Zdenek Sýkora, Ausst.Kat. Kunsthaus der Stadt Brünn, Brünn 1988, o.S. mit Farbabb.
Brno 1988 (House of Art), Zdenek Sýkora, Ausst.Kat., o.S. mit Abb.

Ausstellung

Amsterdam 1991 (Art Affairs), Zdenek Sýkora
Amsterdam 1989 (Art Affairs), Zdenek Sýkora, Line-Paintings
Bottrop 1986 (Quadrat Bottrop, Josef Albers Museum), Zdenek Sýkora, Retrospektive, Ausst.Kat.Nr.45 (mit rückseitigem Aufkleber)