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Lot 69 D

Jan J. Schoonhoven - Ohne Titel (Gorkum 3)

Auktion 1177 - Übersicht Köln
17.06.2021, 18:00 - Moderne/Zeitgenössische Kunst - Evening Sale
Schätzpreis: 60.000 € - 80.000 €
Ergebnis: 112.500 € (inkl. Aufgeld)

Jan J. Schoonhoven

Ohne Titel (Gorkum 3)
1963

Pappe, Papier und Latexfarbe auf Holz. 26,5 x 16,3 x 3,5 cm. 26.5 x 16.3 x 3.5 cm. Rückseitig auf dem Holz signiert und datiert 'J.J.Schoonhoven 1963' sowie beschriftet 'Gorkum 3' und mit Maßangaben. - Mit leichten Altersspuren.

Die weißen Reliefs, die Jan Schoonhoven in den 1960er und 1970er Jahren schafft, sind von bestechender Schlichtheit und Klarheit. Aus einfachen Materialien - Karton, Wellpappe, Papier - von Hand gefertigt und weiß bemalt, zeigen sie serielle Reihungen aus gleichförmigen Vertiefungen. Das monochrome Weiß und die geometrischen Raster, die der Künstler ab 1960 in seinen Objekten als maßgebliche Gestaltungsmittel einsetzt, stehen der Minimal Art nahe. Und doch unterscheiden sich seine Objekte von dieser durch ihren unperfekten Individualismus, der die Handschrift des Künstlers sichtbar macht - ein Aspekt, der von Schoonhoven nicht nur gewollt, sondern von besonderer Bedeutung ist. „Wenn ich ein Rechteck habe und das so klebe und daraus ein Relief mache, ja dann soll es doch - denke ich - ein wenig poetisch sein. Ja, so, dass es lebt. Sonst kann ich auch in der Fabrik etwas machen lassen“, so beschreibt der Künstler seine Beziehung zu dem zugrundeliegenden Werkprozess (Jan Schoonhoven, zit. nach: Jan J. Schoonhoven - retrospektiv, Ausst. Kat. Museum Folkwang, Essen u.a., Düsseldorf 1995, S. 60). Die kleinen Unregelmäßigkeiten in der Konstruktion und in der Bemalung haben auch Einfluss auf die fein nuancierten Licht- und Schatten-Effekte, die für seine Arbeiten von großer Wichtigkeit sind. Die äußere Rahmeneinfassung, die Stege und Vertiefungen in ihrer monochromen weißen Fassung modulieren Weiß- und Grauabstufungen, die sich je nach Lichteinfall und Betrachterstandpunkt stetig verändern und den dreidimensionalen Reliefs eine malerische Anmutung geben.

Zertifikat

Wir danken Antoon Melissen, Amsterdam, für die Bestätigung der Authentizität der Arbeit. Die vorliegende Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis des Künstlers aufgenommen.

Provenienz

Galerie Paul Maenz, Frankfurt/M. (1970); Privatsammlung, Hessen