Lot 746 D α

Monatsteller mit Steinbock

Auktion 1184 - Übersicht Köln
19.11.2021, 11:00 - Kunstgewerbe
Schätzpreis: 6.000 € - 8.000 €
Ergebnis: 7.500 € (inkl. Aufgeld)

Monatsteller mit Steinbock

Kupferblech, Maleremail in Grisaille auf schwarzem Fond, wenig Rothöhungen, Vergoldung. Spiegelfüllende Darstellung vom Schlachten eines Schweins, rechts eine Frau mit Kelle, im Hintergrund links ein Mann, Holz tragend. Mittig oben das Tierkreiszeichen Steinbock auf Wolken. Um die schmale Fahne Goldranken und vier weißgrundige Reserven mit Männerfiguren. Auf der Unterseite ein Oval mit Kopf nach links, zwischen eckigen Bändern, seitlich zwei Cupidi mit Blasinstrumenten. Um die untere Fahne ebenfalls Goldranken und vier weiße Reserven. Restaurierte Randchips. D 19,8 cm.
Limoges, Mitte 16. Jh.

Als Künstler dieses Monatstellers kommen sowohl Léonard Limousin (um 1505 - um 1577) als auch Pierre Pénicaud (um 1515 - 1590) in Frage, wahrscheinlicher ist aber die Zuschreibung an Pénicaud. Als Vorlage könnte der Kupferstich "Decembre" des berühmten Goldschmieds und Graveurs Etienne Delaune (um 1518 - 83) gedient haben.

Literaturhinweise

Ein Teller mit ähnlicher Abbildung als "Monatsteller Dezember" bei Müsch, Maleremails des 16. und 17. Jahrhunderts aus Limoges, Braunschweig 2002, Kat.Nr. 93. Das Herzog Anton Ulrich-Museum in Braunschweig besitzt einen ganzen Satz Teller mit allegorischen Monatsdarstellungen, die das Monogramm von Pierre Reymond tragen und 1571 datiert sind.
Ein weiterer Teller mit einer ähnlichen Darstellung und Zeichen Schütze, Jean Court zugeschrieben, in der Sammlung des Louvre, Inv.Nr. R 280.
Zu Pénicaud vgl. Louvre, Inv.Nr. R 310.
Vgl. Baratte, Les émaux peints de Limoges, Musée du Louvre, Paris 2000, OA 985a,b, die beiden Teller mit der Geschichte des Moses von Léonard Limousin. Vgl. ibd. R 310, ein nicht zugeschriebener Teller mit sehr ähnlich gestalteter Rückseite.