Lot 806 D α

Büßende Maria Magdalena

Auktion 1184 - Übersicht Köln
19.11.2021, 11:00 - Kunstgewerbe
Schätzpreis: 6.000 € - 8.000 €

Büßende Maria Magdalena

Wirkerei in farbiger Seide und Wolle. Tapisserie mit Halbfigur vor Landschaft. Späterer Rahmen H 85,5, B 70,5 cm.
Rom, Manifattura die San Michele, wohl nach Guido Reni, drittes Viertel 18. Jh.

Dieser Wandteppich wird Webern zugeschrieben, die in Rom in der Manufaktur San Michele arbeiteten, die 1710 von Papst Clemens XI. als Ergänzung zu den Woll- und Färbewerkstätten des Waisenhauses von San Michele a Ripa gegründet worden war. Die dort produzierten Tapisserien waren technisch anspruchsvoll, prachtvoll gewebt, manchmal sogar mit Goldlahn. Sie wurden auch als diplomatische Geschenke übergeben. Gemälde aus der Sammlung des Vatikans mit religiösen Sujets dienten als Vorlagen, Darstellungen der Evangelisten, der Heiligen Petrus und Paulus, Apostelfürsten und Schutzheilige Roms, Bildnisse der Päpste und von Heiligen. Viele dieser Tapisserien sind kleinformatig, wie die heute noch existierenden und publizierten Beispiele belegen.

Provenienz

Römische Privatsammlung.

Literaturhinweise

Vgl. Göbel, Wandteppiche, II. Teil. Die romanischen Länder, Leipzig 1928, Abb. 460.
Vgl. Heinz, Europäische Tapisseriekunst des 17. und 18. Jahrhunderts, Wien-Köln-Weimar 1995, S. 295 f.