Vase mit heimischen Vögeln und Insekten
Porzellan, farbiger Aufglasurdekor, Goldränderung. Große Darstellungen von je zwei Vögeln auf belaubten Baumstümpfen und Landschaftsinseln sitzend, umschwirrt von Insekten: Ein Grünspecht, eine Schafstelze, Kohlmeise und Stieglitz. Blaumarke ligiertes AR. Hals restauriert. H 32 cm.
Meissen, um 1745, der Dekor Christian Gottlob Häntzschel, zugeschrieben.
Die Zuschreibung des Dekors an Christian Gottlob Häntzschel (1709 - 1761) geht auf Abraham L. den Blaauwen zurück, den Autor des Katalogs der Meissener Porzellane im Rijksmuseum Amsterdam. Als Vorlage für die Vogelmalerei verweist er, ebenso wie vorher bereits Timothy H. Clarke, auf Eleazar Albins "A natural history of birds", 1734 in London erschienen. Das Buch wurde 1745 von der Manufaktur erworben und scheint auch sofort für Bemalungen genutzt worden zu sein. Karl Berling publizierte um 1900 zwei alte Aufnahmen aus Schloss Pförten, auf denen einige Vogelvasen zu sehen sind, die der Manufakturdirektor Heinrich Graf Brühl für seinen Haushalt produzieren ließ.
Literaturhinweise
Vgl. Berling, das Meissner Porzellan und seine Geschichte, Leipzig 1900, Fig. 62 und Fig. 153, die Vogelvasen aus Schloss Pförten.
Vgl. Clarke, The Northumberland Service of Meissen Porcelain, in: Keramos 70/1975, Abb. 161 ff, verschiedene Vasen mit Dekoren nach Eleazar Albin, u.a. auch der Vasensatz ehemals Dr. Eduard Wallach New York.
Vgl. die Vase aus der Sammlung Rijksmuseum Amsterdam bei den Blaauwen, Meissen Porcelain in the Rijksmuseum, Amsterdam 2000, Nr. 226.
Zu Häntzschel s. Rückert, Biographische Daten der Meißener Manufakturisten des 18. Jahrhunderts, München 1990, S. 152.