Lot 10 D

Licht und Dunkelheit darstellen, die Leinwandebene auf monochrome Linien reduzieren und einen Rhythmus kreieren, der innerhalb der Leinwand widerhallt. Seit den 1950er Jahren hat sich Günter Fruhtrunk mit der Reduktion des malerischen Verfahrens auf horizontale und diagonale Kompositionen einen Namen gemacht. Beeinflusst von Aufenthalten bei Hans Arp und Fernand Léger in Paris in den 1950ern, wurden seine wechselnden Farbfelder bald zu seiner Visitenkarte. Sein Interesse an Rhythmus und Kadenz nannte Fruhtrunk oft als Inspiration bzw. Anstoß für seine künstlerische und ästhetische Sprache. Kräftige, mutige Linien, oft in Schwarz und Weiß, wechseln sich ab und werden gelegentlich durch dezente Grün- oder Violettzusätze akzentuiert. Durch eine starke Push-and-Pull-Wirkung auf den Betrachter ziehen die Gemälde einen in ihren Bann und verlangen gleichzeitig vom Betrachter, einen Schritt zurückzutreten und die unterschiedlichen Breiten der Farbfelder zu genießen. Die Ästhetik ist reduziert, der Aspekt des Rhythmus wird nie gestört oder bewusst fragmentiert. Es gelingt ihm, die subtile Balance zwischen Kontrast und Präzision zu wahren und ein berauschendes visuelles Erlebnis zu schaffen.