Emil Schumacher
B-5/1971
1971
Öl auf Leinwand. 59 x 71 cm. Gerahmt. Signiert und datiert 'Schumacher 71'. Rückseitig mit Staubkarton.
Werner Schmalenbach war es, der erstmals die Dichotomie zwischen Materialität und Spontaneität des Duktus in Emil Schumachers Bildern erwähnte. Die Geste bei Schumacher oszilliert zwischen den gegensätzlichen Kräften von Impulsivität und Kontrolle. Mutiger und spontaner Farbauftrag wechseln sich mit behutsamen und vorsichtigen Aktionen innerhalb der Flächenebene ab. Es ist, als ob seine Bilder keinen negativen Raum beinhalten, sondern sich die Wellen und Prozesse über die gesamte Fläche ausbreiten. Abwechselnd trägt er auf, d.h. fügt Schichten hinzu, und dann trägt er ab, in dem er mit dem Spachtel wieder in die Farbe eingreift. Oft wurden die Leinwände auch a priori so präpariert, dass Schumacher bereits auf einer reliefartigen Oberflächenstruktur arbeitete. Das vorliegende Gemälde wurde als Titelmotiv für die 1981 bei DuMont erschienene Monographie von Werner Schmalenbach verwandt. Mit einem dunklen oberen Farbrand zeigt es puntkuelle weiße Akzente. Die Leinwand ist durchdrungen von den charakteristischen Farbfeldern, dem verpielten, gleichzeitig nervösen Duktus und den oft verwandten erdigen Farbtönen, für die er berühmt geworden ist.
Provenienz
Privatsammlung Werner Schmalenbach, Düsseldorf; Privatsammlung, Nordrhein-Westfalen
Literaturhinweise
Werner Schmalenbach, Emil Schumacher, Köln 1981, Nr.64, S.87 mit Farbabb. und Titelbild auf dem Schutzumschlag
Ausstellung
Düsseldorf 1971/1972 (Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen), Karlsruhe (Badischer Kunstverein), Emil Schumacher, Arbeiten 1960 bis 1971, Ausst.Kat.Nr.79, o.S. mit Farbabb. (jeweils mit rückseitigem Aufkleber)
Braunschweig 1978 (Kunstverein), Emil Schumacher, Arbeiten 1949-1978, Ausst.Kat., S.47 mit Farbabb.