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Lot 202 Dα

Max Beckmann - Frauenkopf mit Halskette

Auktion 1188 - Übersicht Köln
04.12.2021, 11:00 - Moderne und Zeitgenössische Kunst - Day Sale
Schätzpreis: 20.000 € - 25.000 €
Ergebnis: 67.500 € (inkl. Aufgeld)

Max Beckmann

Frauenkopf mit Halskette
1944

Schwarze Tuschfederzeichnung über Bleistift auf cremefarbenem gerippten Büttenpapier 28,3 x 23 cm Unter Glas gerahmt. Unten rechts mit schwarzer Tinte in Sütterlinschrift signiert, bezeichnet und datiert 'Beckmann A. 44.' - Rückseitig von Mathilde Beckmann beschriftet "Amsterdam 11. April 1944". - Minimal gebräunt, die Ränder etwas unregelmäßig geschnitten. - Rückseitig mit der Bleistiftzeichnung eines weiblichen Porträtkopfes.

1937 war Max Beckmann mit seiner zweiten Frau Mathilde, gen. Quappi, nach Amsterdam emigriert, wo ihre Schwester Hedda Kaulbach schon seit Jahren lebte, und bezog eine Wohnung am „Rokin“.
Aus gesundheitlichen - im März 1944 erkrankte Beckmann an einer Lungenentzündung -, und möglicherweise auch aus finanziellen und technischen Gründen verlagerte sich der Schwerpunkt in Beckmanns Schaffen offenbar mehr von der Malerei hin zum graphischen Medium. Sicher läßt sich aber davon ausgehen, daß neben vielen autonomen auch Zeichnungen im Kontext von Gemälden oder druckgraphischen Zyklen entstanden.
In Beckmanns Tagebucheinträgen findet sich vom Februar bis April mehrfach die Erwähnung zu einem Frauenbildnis, das ihm offensichtlich nicht ganz einfach von der Hand ging: „'Blonde Frau im Profil' angefangen“ (7. Februar 1944), „'Blonde Dame mit grauem Capuchon' an einem Morgen fertig gemacht“ (11. Februar), „Nochmals ‚Frau mit Kapott', jetzt glaube ich wesentlich“ (17. März.), „'Comtesse Roquin' unter schwierigen Umständen fertig gemacht“ (23. März), „'Madame Roquin' wirklich ausgezeichnet, bleibt jetzt so“ (10. April, zit. nach: Tagebücher 1940-1950, München/Wien 1979). Der Spitzname für das später als „Dame mit grauem Capuchon“ aufgeführte Gemälde (Göpel 657) bezieht sich verballhornend auf die Amsterdamer Adresse „Rokin“. Wie Beckmanns Freund Erhard Göpel berichtet, entstand das Porträt nach einem blonden Mädchen, welches Beckmann in einem Lokal gesehen hatte (E. u. B. Göpel, Max Beckmann. Katalog der Gemälde, Bern 1976, Bd. I, S. 395).

Zertifikat

Die Authentizität wurde von Christian Lenz, Max Beckmann Archiv München, nach Vorlage des Originals bestätigt. Die Arbeit wird in das Werkverzeichnis der Zeichnungen Max Beckmanns von Stephan von Wiese und Hedda Finke, Berlin, aufgenommen. Wir danken ihnen für freundliche Hinweise.

Provenienz

Privatbesitz Holland