Koppchen und Untertasse mit Ruinendarstellungen
Porzellan, diamantgeritzter, geschwärzter Dekor. Um das Koppchen zwei Landschaftsinseln mit Ruinen und Figurenstaffage, im Spiegel der UT eine große Szene. Ohne Marke. Zwei Vertikalrisse, minimale Randchips.
Das Porzellan China, der Dekor Hildesheim, August Ernst von dem Busch, zugeschrieben, um 1750 - 60.
Dem Hildesheimer Kanonikus August Ernst von dem Busch (1704 - 1769), Sohn eines fürstlichen Hofrats, werden diese diamantgeritzten Dekore allgemein zugeschrieben auf der Grundlage einiger von ihm signierter und datierter Stücke. Pazaurek vermutet, dass er diese Technik von einem Kirchenmann aus Antwerpen erlernt hatte. Pazaurek erwähnt auch, dass Busch nicht ausschließlich auf Meissener Porzellan gearbeitet hat. Sein Nachfolger, der Domherr Johann Gottfried Kratzberg, dessen Arbeiten zwischen 1745 und 1775 signiert und datiert sind, hat wohl ausschließlich Fürstenberger Porzellane dekoriert.
Provenienz
Sammlung Renate und Tono Dreßen.
Literaturhinweise
Abgebildet im Kat. Blütenlese Meißener Porzellan aus der Sammlung Tono Dreßen, Berlin-München 2018, Abb. 100.
Zum Künstler s. Pazaurek, Deutsche Fayence- und Porzellan-Hausmaler, Bd. 2, Leipzig 1925/Reprint Stuttgart 1971, S. 407 ff., mit zahlreichen Beispielen aus dem British Museum London und der Familiensammlung von dem Busch in Hildesheim.
Vgl. Gielke, Meissener Porzellan des 18., und 19. Jahrhunderts Bestandskatalog des Grassimuseums Leipzig/ Museum für Kunsthandwerk, Leipzig 2003, Nr. 257 f.
Vgl. Cassidy-Geiger, The Arnhold Collection of Meissen Porcelain 1710 -50, New York-London 2008, Nr. 336.
Vgl. Pietsch, Early Meissen Porcelain The Wark Collection, London 2011, Nr. 685 ff.