Kumme mit umlaufender Chinoiserie
Böttger-Porzellan, Bemalung in Schwarzlot, Vergoldung. Außen umlaufend bemalt mit chinoisen Motiven, innen vergoldet. Vergoldung berieben, minimale Randchips. H 7,2, D 16,8 cm.
Das Porzellan Meissen, um 1720, der Dekor Ignaz Preissler, zugeschrieben, um 1730, nach Johann Christoph Weigel.
Annedore Müller-Hofstede erwähnt eine Porzellanlieferung an Ignaz Preissler am 17. Oktober 1729, und zwar handelte es sich um 172 Stücke weißes Porzellan, die zu diesem Zeitpunkt in dieser Menge nicht so einfach zu beschaffen waren. Diese Stücke sollte Preissler für den Grafen von Kolowrat-Liebsteinsky bemalen, die Teile des Speiseservices die Teile des Speiseservices in Rot und Gold mit "indijanischen Grodeschken" und die übrigen Serviceteile mit indianischen Landschaften in Schwarz und Gold. Es ist zu vermuten, dass diese seltene Kumme aus dem Servicezusammenhang stammt.
Provenienz
Erworben bei Christie's London am 16. Dezember 2021, Lot 90.
Literaturhinweise
Die Vorlage von Weigel bei Bodinek, Raffinesse im Akkord. Meissener Porzellanmalerei und ihre grafischen Vorlagen, Bd. 2, Dresden 2018, Nr. 422 (Kupferstich-Kabinett SKD).
Zum Service für Graf von Kolowrat-Liebsteinsky s. Müller-Hofstede, Der schlesisch-böhmische Hausmaler Ignaz Preissler, in: Keramos 100/1983, S. 5.