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Lot 1814 Dα

Milieu de table Seltener Tafelaufsatz von David Roentgen

Auktion 1196 - Übersicht Köln
20.05.2022, 10:00 - Kunstgewerbe inkl. hochbedeutender Mörser der Sammlung Schwarzach Teil IV.
Schätzpreis: 15.000 € - 20.000 €
Ergebnis: 21.250 € (inkl. Aufgeld)

Milieu de table
Seltener Tafelaufsatz von David Roentgen

Mahagoni auf Mahagoni massiv, feuervergoldetes Messing/Bronze. Ovales Tablett auf sechs kleinen Ballenfüßen als Untersatz für Dekoration oder Schalen in der Tischmitte. In einem erhöhten Rahmen mit Bronzebändern und umlaufendem plastischen Perlband. Auf der Unterseite gestempelt "D.ROENTGEN". H 4,5, B 53, T 38 cm.
Neuwied oder Paris, um 1780 - 85.

Im Frühjahr 1779 erhielt David Roentgen vom französischen König Louis XVI. den Titel „Mécanicien privilégié du Roi et de la Reine“. Wenige Monate darauf bezog er eine Immobilie in Paris und stellte als Geschäftsführer Johann Gottlieb Frost (1751 – 1814) an. Im Mai 1780 kaufte David Roentgen das Meisterrecht der Pariser Ebenistenzunft und durfte dann auf dem Pariser Markt eigene Produkte anbieten, die vermutlich alle mit dem Schlagstempel seines Namens versehen waren. Den JME-Stempel, der 1741 von der Jurande des Maîtres Menuisiers Ebénistes eingeführt und neben dem Namensschriftzug eingeschlagen werden musste, durfte er hingegen nicht führen.
Sein Geschäft in der Rue de Grenelle nannte er „A la ville de Neuwied“. Pierre Kjellberg veröffentlichte eine Anzeige Roentgens vom 8. Januar 1781, in der er verschiedene Schreibtische, Bürostühle, Toilettentische, mechanische Schatullen, Pianoforte und Spieltische mit vielen verschiedenen Marketerien anbot. Im Dezember 1785 übernahm der inzwischen in Paris verwurzelte Jean Gottlieb Frost das Geschäft, musste allerdings wenige Jahre später, nach der Revolution 1789, Konkurs anmelden.

Literaturhinweise

Zum Stempel s.a. Greber, Abraham und David Roentgen. Möbel für Europa, Bd. 1, Starnberg 1980, S. 270.
S.a. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 2008, S. 757 ff.