Johann Heinrich Wilhelm Tischbein - Portrait des Dichters Friedrich Gottlieb Klopstock - image-1

Lot 2300 Dα

Johann Heinrich Wilhelm Tischbein - Portrait des Dichters Friedrich Gottlieb Klopstock

Auktion 1197 - Übersicht Köln
21.05.2022, 14:30 - 19. Jahrhundert
Schätzpreis: 10.000 € - 12.000 €
Ergebnis: 9.375 € (inkl. Aufgeld)

Johann Heinrich Wilhelm Tischbein

Portrait des Dichters Friedrich Gottlieb Klopstock

Öl auf Leinwand (doubliert). 40,5 x 33 cm.

Johann Heinrich Wilhelm Tischbein kommt innerhalb der gleichnamigen norddeutschen Malerfamilie eine besondere Bedeutung zu. In der Kunstgeschichte als „Goethe-Tischbein“ bekannt, umfasst sein Schaffen, abgesehen von Gemälden und Zeichnungen, auch eine Vielzahl von Illustrationen und literarische Arbeiten. Tischbein begann seine künstlerische Ausbildung bei seinem Onkel in Kassel, wechselte aber schon bald in das Atelier von dessen Bruder nach Hamburg. Nach Stationen in Bremen (1771), Holland (1772/73) und Berlin (1777–1779) reiste er im Frühjahr 1781 als Stipendiat der Kasseler Akademie nach Rom, wo er seinen Stil in Richtung des Klassizismus weiterentwickelte. 1786/87 begleitete er Johann Wolfgang Goethe auf dessen Italienreise nach Rom und Neapel. Das Porträt „Goethe in der Campagna“ im Frankfurter Städel Museum ist das berühmteste Zeugnis dieser Reise. Von 1787 bis 1799 lebte Tischbein in Neapel, zeitweise als Direktor der Accademia delle Belle Arti. Abgesehen von Tierdarstellungen entstanden in den 1790er Jahren die bekannten Kupferstiche nach griechischen Vasen aus dem Besitz des britischen Gesandten und Altertumsforschers Sir William Hamilton. Als französische Truppen in Neapel einfielen, verließ Tischbein die Stadt und ließ sich nach Stationen in Kassel und Göttingen 1808 in Eutin in Holstein nieder, wo ihn Peter I. Herzog von Oldenburg zum Hofmaler und Galerie Inspektor ernannte.

Die folgenden Positionen mit Werken von Johann Heinrich Wilhelm Tischbein stammen aus dem Nachlass von Dr. Jürgen Hach (1942-2019), Theologe aus Lübeck und Nachfahre des Malers.

Wir danken Frau Dr. Nicole Hartje-Grave und Prof. Dr. Hermann Mildenberger für freundliche Unterstützung bei der Katalogisierung dieser Werke.