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Lot 63 D

Hermann Max Pechstein - Vertreibung aus dem Paradies

Auktion 1200 - Übersicht Köln
01.06.2022, 18:00 - Evening Sale - Moderne und zeitgenössische Kunst
Schätzpreis: 20.000 € - 25.000 €
Ergebnis: 52.920 € (inkl. Aufgeld)

Hermann Max Pechstein

Vertreibung aus dem Paradies
1917

Glasmosaik, in hellem Putz eingelassen. 61 x 77 x 3,3 cm. Mit Aufhängvorrichtung. Unbezeichnet. Auf der Rückseite mit bedruckter Nummer "195", mit blauer Kreide bezeichnet "33 kg" sowie mit einem bedruckten Etikett von "August Wagner/ Vereinigte Werkstätten für/ Mosaik und Glasmalerei K.G./ Berlin-Neukölln" versehen. Ausführung Vereinigte Werkstätten für Mosaik und Glasmalerei Puhl & Wagner, Gottfried Heinersdorff, Berlin-Neukölln. - In schöner Erhaltung. Der Putz an den Klammern der Aufhängevorrichtung zum Teil ein wenig berieben, die linke untere Ecke alt ausgebessert.

Im Jahr 1917 beauftragte der Berliner Kunsthändler Wolfgang Gurlitt Max Pechstein mit Entwürfen für mehrere Glasfenster und Glasmosaike im Rahmen der repräsentativen Umgestaltung seines Hauses in der Potsdamer Straße. Mit der Ausführung wurde die renommierte Berliner Glasmosaik- und Glasmalereifirma Puhl & Wagner in Berlin-Neukölln betraut – ein bemerkenswerter Auftrag inmitten des Ersten Weltkriegs. Für die beiden Wände des tonnengewölbten Durchgangs zwischen zwei Ausstellungssälen entwarf Pechstein zwei monumentale Glasmosaike mit biblischen Motiven: „Vertreibung aus dem Paradies“ und „Anbetung der Könige“. Während das Haus Gurlitt im Zweiten Weltkrieg vollständig zerstört wurde, hat sich neben den beiden Originalkartons Pechsteins - wovon sich „Vertreibung aus dem Paradies“ heute im Besitz der Berliner Nationalgalerie befindet (s. Vergleichsabb.) - das vorliegende Probestück erhalten, das die zentrale Vertreibungsszene Adam und Evas darstellt.

Zertifikat

Wir danken Alexander und Julia Pechstein, Max Pechstein Urheberrechtsgemeinschaft, Hamburg/Tökendorf, für freundliche Informationen.

Provenienz

Privatsammlung Hessen

Literaturhinweise

Vgl. Wieland, Zeitschrift für Kunst und Dichtung, V. Jg. Heft 3, 1920, Abb. S. 5-8 ,11, 13; Max Osborn, Max Pechstein, Berlin 1922, S. 177-190, Abb. S.179