Alexej von Jawlensky - Großes Stillleben: Stillleben auf schwarzem Hintergrund, helles Glas mit rosa und roten Rosen - image-1

Lot 71 Dα

Alexej von Jawlensky - Großes Stillleben: Stillleben auf schwarzem Hintergrund, helles Glas mit rosa und roten Rosen

Auktion 1200 - Übersicht Köln
01.06.2022, 18:00 - Evening Sale - Moderne und zeitgenössische Kunst
Schätzpreis: 70.000 € - 90.000 €
Ergebnis: 88.200 € (inkl. Aufgeld)

Alexej von Jawlensky

Großes Stillleben: Stillleben auf schwarzem Hintergrund, helles Glas mit rosa und roten Rosen
1937

Öl auf Malkarton. 43,5 x 26,7 cm. Gerahmt. Unten links schwer leserlich schwarz monogrammiert 'A.J.'. Rückseitig signiert 'A. Jawlensky' und zweifach datiert '1937'. - Mit vereinzelten winzigen Retuschen.

Das hier angebotene "Große Stillleben" mit leuchtenden Blüten vor dunklem Grund zeichnet sich durch einen delikaten Dreiklang von Rot-, Rosa und Gelbtönen aus. Die Reduzierung der Form unter Verwendung kurzer, schwungvoller Pinselstriche ist dabei charakteristisch für den Künstler. Jawlensky ging es, wie er 1937 in einem Brief an Galka Scheyer schrieb, in seinen Blumenstillleben um die Wiedergabe dessen was er sah und zugleich, was seine Seele erblickte (vgl. M. Jawlensky/Pieroni-Jawlensky/A. Jawlensky, Alexej von Jawlensky. Catalogue Raisonné of the Oil Paintings, Volume Three 1934 - 1937, S. 13).
Neben seinen berühmten „Abstrakten Köpfen“ und den aus ihnen hervorgehenden „Meditationen“ läutet Alexej von Jawlensky mit seinen Blumenstillleben die letzte große Schaffensphase ein. Tauchen sie vor 1934 noch eher sporadisch in seinem Oeuvre auf, so räumt ihnen der Künstler in der zweiten Hälfte der 1930er Jahre eine zentrale Rolle ein. Ähnlich wie bei seinen „Variationen“, die ihren Ausgangspunkt in der Aussicht aus dem Fenster seines Hauses in St. Prex haben, greift Jawlensky bei seinen Blumenstilleben auf die am Fensterbrett seines Ateliers stehenden Blumenvasen als Motiv zurück. An der Grenze zur abstrakten Komposition variiert Jawlensky seine kleinen und großen Blumenstillleben immer wieder und lässt in ihrer Gesamtheit eine Werkgruppe von herausragender Bedeutung entstehen.

Werkverzeichnis

M. Jawlensky/Pieroni-Jawlensky/A. Jawlensky 2216

Provenienz

Nachlass des Künstlers; Lisa Kümmel, Wiesbaden; Privatsammlung Deutschland; Galerie Thomas, München, dort 1978 erworben; Privatsammlung Sachsen-Anhalt

Ausstellung

München 1978 (Galerie Thomas), Alexej von Jawlensky. Unbekannte Arbeiten, Kat. Nr. 88, mit Farbabb. S. 68