Der borghesische Fechter
Bronzeguss mit fein schimmernder, wenig fleckiger Patina. Auf der Plinthe hinten graviert "F.RIGHETTI.F.ROMAE.1787". H 30,3, Plinthe B 21,1, T 12,9 cm.
Rom, Francesco Righetti (1749 - 1819), 1787.
Das Original, eine lebensgroße griechische Marmorskulptur, befindet sich heute in der Sammlung des Louvre in Paris. Sie stammt aus dem ersten Jahrhundert v. Chr., wurde zu Anfang des 17. Jahrhunderts komplett zerbrochen aufgefunden und restauriert für die Sammlung des Kardinals Scipio Borghese, nach dem die Figur benannt ist.
Die ersten Kopien der beeindruckenden Skulptur entstanden bereits im 17. Jahrhundert. Der Bronzegießer Francesco Righetti lernte bei dem berühmten Luigi Valadier (1726 – 1785), der seinerseits bereits antike Nachgüsse produzierte. Im Jahr 1781 erhielt Righetti seinen ersten bekannten Großauftrag: 12 Bleigüsse berühmter Statuen in Originalgröße für den englischen Bankier Henry Hope in seinem Landhaus in Welgelegen bei Haarlem (7 sind noch vor Ort). Die ausgewählten Statuen, die weiß bemalt wurden, um Marmor zu ähneln, waren hauptsächlich klassische Werke wie die Venus de' Medici und Apollino (beide Florenz, Uffizien), aber auch einige neuere Statuen, wie Giambolognas Merkur (Version, Florenz, Bargello) und François Duquesnoys Heilige Susanna (Rom, Santa Maria di Loreto). Thieme/Becker erwähnen vor allem die späteren Güsse nach Canova.
Im 18. Jahrhundert wuchs die Begeisterung für die antike Skulptur. Kopien des Fechters zierten Schlossgärten in ganz Europa. Righetti produzierte die verkleinerten Güsse bis in die napoleonische Zeit – das hier vorgestellte Exemplar ist eines seiner frühesten.