Wilhelm Ernst Wunder
Stillleben mit erlegtem Hasen und Gemüse auf einer Tischplatte
Öl auf Leinwand. 75 x 60,5 cm.
Signatur unten rechts : WEWunder.
Der Bayreuther Hofmaler Wilhelm Ernst Wunder schuf außer Wand- und Deckenmalereien für Schlösser und Kirchen im Fürstentum des Markgrafen Friedrich von Bayreuth auch Kabinettbilder. Als Maler von Blumen- und Jagdstillleben war Wunder sehr gefragt, wie eine Aussage J. G. Meusels von 1788, kurz nach Wunders Tod belegt: „In seiner besten Zeit hatte er viel auswärtige Bestellungen und es ist fast kein Land in Europa, wohin seine Arbeiten nicht gegangen wären.“
Die künstlerische Bedeutung dieses wichtigsten Vertreters des sogenannten Bayreuther Rokokos lässt sich an Wunders Stillleben mit Hasen ablesen. Auf einer steinernen Tischplatte liegt ein Hase inmitten verschiedener Sorten von Gemüse. Wunders Liebe zum Detail zeigt sich vor allem in dem minutiös wiedergegebenen Fell des Tieres, dessen prächtige orangebraune Farbe sich satt vom Grün der Umgebung abhebt. Ein Marienkäfer, eine Wespe und eine Fliege beleben die harmonische Komposition. Sie sind zugleich als Hinweis auf die Vergänglichkeit zu verstehen. Wunder greift mit seinem Stillleben direkt auf Werke der holländischen Maler des späten 17. Jahrhunderts zurück, insbesondere auf Jan Weenix, der in Düsseldorf als Hofmaler des Pfälzer Kurfürsten tätig war.
Provenienz
Niederländische Privatsammlung.