Anton von Werner - Porträt des Diplomaten Joseph Maria von Radowitz (1838 -1912) - image-1

Lot 262 Dα

Anton von Werner - Porträt des Diplomaten Joseph Maria von Radowitz (1838 -1912)

Auktion 1217 - Übersicht Berlin
22.04.2023, 11:00 - Preußen Auktion
Schätzpreis: 3.000 € - 4.000 €
Ergebnis: 3.528 € (inkl. Aufgeld)

Anton von Werner

Porträt des Diplomaten Joseph Maria von Radowitz (1838 -1912)

Öl auf Leinwand. 63 x 82,5 cm.
Monogrammiert und datiert unten rechts: AvW 1878.

Oben links bezeichnet: v. Radowitz
Der auf diesem Gemälde Dargestellte - Joseph Maria von Radowitz (1839 Frankfurt am Main - 1912 Berlin) - war ein bedeutender deutscher Diplomat. 1861 begann er an der Gesandtschaft in Konstantinopel, ein Jahr später wurde er Legationsrat in China und Japan, 1864 Geschäftsführer des Generalkonsulats in Shanghai und 1865 an der Pariser Botschaft. Im Deutsch-Französischen Krieg diente er als Ordonanzoffizier des Prinzen Friedrich Karl von Preußen, danach als preußischer Gesandter in München und 1870 als Generalkonsul des Norddeutschen Bundes in Bukarest sowie 1872 in Konstantinopel. Danach wurde er zum Geheimen Legationsrat für orientalische Angelegenheiten im Auswärtigen Amt des Deutschen Kaiserreiches ernannt. Er beendete seine Karriere als Botschafter des Deutschen Reiches in Konstantinopel und ab 1892 in Madrid.
Das vorliegende Brustbild im Profil ist eine Vorarbeit für das 1881 fertiggestellte Monumentalgemälde Anton von Werners mit dem Titel ”Der Berliner Kongress vom 13. Juli 1878”. An diesem Tag wurde in Berlin die Balkankrise beendet und eine neue Friedensordnung für Südosteuropa ausgehandelt. Anwesend waren Vertreter der europäischen Großmächte, darunter das Deutsche Reich, Österreich-Ungarn, Frankreich, das Vereinigte Königreich, Italien, Russland sowie des Osmanische Reich.
Auftraggeber für das große Historienbild war der Berliner Magistrat und bestimmt war es für den Festsaal des Rathauses. Anton von Werner begann unmittelbar nach dem großen Ereignis mit den Vorarbeiten für diesen Auftrag. Dabei fertigte er eine Vielzahl von Studien an, darunter auch das vorliegende, sehr lebhafte und spontan wirkende Bildnis des bedeutenden deutschen Diplomaten.
Seit 2005 befindet sich von Werners Monumentalbild wieder im Berliner Rathaus.