Huckepackgruppe Rücken an Rücken
Bronze, Vollguss, mit feiner goldbrauner Patina. Auf einer quadratischen Plinthe ein schreitender kleiner Junge, der einen zweiten, kleineren, auf seinem Rücken trägt. Mit Sockel H 12,2 cm.
Nach Leonhard Kern (1588 - 1662), 17. Jh. oder später.
Nach Johannes Zahlten sind alle zwölf erhaltenen Kleinbronzen Leonhard Kerns um 1635/40 entstanden (Bemerkungen zu Kunstproduktion und Sammlungswesen im 17. Jahrhundert, angeregt durch die Kleinplastiken Leonhard Kerns, in: Siebenmorgen, a.a.O., S. 41). Wo die Bronzen gegossen wurden, darüber kann nur spekuliert werden. Sein abenteuerliches Leben als Bildhauer führte den im hohenlohischen Forchtenberg geborene Leonhard Kern über Würzburg nach Rom, von dort über Österreich an den pfälzischen Hof in Heidelberg, nach Nürnberg und Schwäbisch Hall, wo er sich schließlich mit seinem Atelier niederließ und sich offensichtlich - mitten im Dreißigjährigen Krieg – relativ sicher fühlte.
Provenienz
Belgische Privatsammlung.
Literaturhinweise
Vgl. Grünenwald, Leonhard Kern. Ein Bildhauer des Barock, Schwäbisch Hall 1969, Kat. 43, das Exemplar aus dem Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg.
Vgl. Grünenwald, Leonhard Kern. Ein Bericht über neue Forschungen zu seinem Werk, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für Württembergisch-Franken, 70/1987, Nr. 4, 33.
Vgl. Siebenmorgen (Hg), Leonhard Kern (1588 - 1662) Meisterwerke der Bildhauerei für die Kunstkammern Europas, Sigmaringen 1988, Kat. Nr. 117, die identische Gruppe im Hällisch-Fränkischen Museum Schwäbisch-Hall.
S.a. Leonhard Kern und Europa. Die Kaiserliche Schatzkammer Wien im Dialog mit der Sammlung Würth (Ausstellung in Schwäbisch Hall), Künzelsau 2021, S. 206, Kat. Nr. 67.
Eine gleiche Gruppe versteigert Sotheby's New York am 27. November 1981, Lot 6.