Venus Medici
Bronzeguss mit schwarzbrauner, fein schimmernder Patina, schwarzer Marmor. Auf einer quadratischen Plinthe, graviert mit stilisierten Grasbüscheln. Kleine Feuchtigkeitsflecken in der Patina hinten, punktueller Gussfehler an einer Ferse, Chips am Marmor. H 23, mit Stein H 25,5 cm.
Norditalien / Venedig, zugeschrieben, 17. Jh.
Die kleine Bronzefigur ist eine Nachbildung der im 16. Jahrhundert wieder aufgefundenen römischen Marmorskulptur, die ihrerseits vermutlich auf ein Vorbild des hellenistischen Bildhauers Praxiteles zurückgeht. Die lebensgroße Marmorfigur befand sich im Besitz der Medici bis sie zu Ende des 17. Jahrhunderts in die Sammlung der Uffizien in Florenz kam. Die Statue wurde schnell zu einem berühmten Bildungs- und Studienobjekt von Künstlern und Bildhauern und vielfältig kopiert. Von allen Seiten schön anzusehen, präsentiert sich die entkleidete Frau schamhaft, mit beiden Händen Brüste und Schoß verbergend; ihr Kopf ist zur Seite gewandt, so, als ob ein Betrachter sie von dort überrascht.
Literaturhinweise
Vgl. Kat. ex aere solido Bronzen von der Antike bis zur Gegenwart, Berlin 1983, Kat. Nr. 73.
S.a. Krahn, Bronzetti Veneziani. Die venezianischen Kleinbronzen der Renaissance aus dem Bode-Museum Berlin, Berlin-Köln 2003, Kat. Nr. 40.
S.a. Boschung, Die Rezeption antiker Statuen als Diskurs. Das Beispiel der Venus Medici, in: Schade/Rößler/Schäfer (Hg), Zentren und Wirkungsräume der Antikerezeption, Paderborn 2007, S. 165 ff.