Platte mit Jagdhund
Porzellan, diamantgerissener und geschwärzter Dekor. Modell Brühl'sches Allerlei. Dekor unten rechts signiert "Busch". Blaumarke Schwerter, Pressnummer 22. Kratzer im Spiegel, Chips am Standring. D 31 cm.
Meissen, um / nach 1742, das Modell von Johann Friedrich Eberlein, der Dekor Kanonikus August Ernst von dem Busch (1704 - 1769), wohl nach einem Motiv von Ridinger.
Diese seltenen diamantgeritzten Dekore auf Porzellan werden dem Hildesheimer Kanonikus August Ernst von dem Busch (1704 - 1769), Sohn eines fürstlichen Hofrats, zugeschrieben auf der Grundlage einiger von ihm signierter und datierter Stücke, wie z.B. dieser Platte. Pazaurek vermutete, dass er die Technik von einem Kirchenmann aus Antwerpen erlernt hatte. Diamantgravierte Dekore waren in den Niederlanden für die Veredelung von Glas äußerst populär.
Provenienz
Sammlung Dr. R., Hamburg, verst. Lange Berlin, 7.-9. April 1938, Lot 958.
Hans H. Mischell, Köln.
Seit 1973 westfälische Privatsammlung.
Literaturhinweise
Zum Künstler s. Pazaurek, Deutsche Fayence- und Porzellan-Hausmaler, Bd. 2, Leipzig 1925/Reprint Stuttgart 1971, S. 407 ff., mit zahlreichen Beispielen aus dem British Museum London und der Familiensammlung von dem Busch in Hildesheim.
Vgl. Gielke, Meissener Porzellan des 18. und 19. Jahrhunderts. Bestandskatalog des Grassimuseums Leipzig/Museum für Kunsthandwerk, Leipzig 2003, Kat. Nr. 257 f.
Vgl. Cassidy-Geiger, The Arnhold Collection of Meissen Porcelain 1710 -50, New York-London 2008, Kat. Nr. 336.
Vgl. Pietsch, Early Meissen Porcelain. The Wark Collection, London 2011, Kat. Nr. 685 ff.