Kumme mit "gelbem Löwen" und Reisstrohbündel
Porzellan, Aufglasurdekor in Kakiemon-Polychromie, Goldhöhungen. Oktogonales Modell mit ausgezogener Fahne und profiliertem Rand. Außen bemalt mit chinoisem Tiger, Reisstrohbündeln und lang geschweiften Prunuszeigen, ein fliegender Vogel. Innen eine einzelne indianische Blüte, um den Rand eine blaugrüne Blattbordüre. Blaumarke Schwerter, Dreherzeichen für Johann Martin Kittel. Der Scherben mit zahlreichen Einschlüssen, restaurierter bogenförmiger Ausbruch. H 10, D 24 cm.
Meissen, um 1730.
In dem 1770 verfassten Inventar des Japanischen Palais wird dieser Dekor auf einer Reihe von Stücken erwähnt, beginnend mit "Sieben Stück gemuschelte platte Assietten, inwendig ein gelber Löwe, Korn und Blumen gemahlt" (Boltz, a.a.O.). In diesem Zusammenhang entstand auch diese Schale, wurde aber nicht an den Hof ausgeliefert, vermutlich weil sie bereits im Brand geborsten war.
Provenienz
Deutsche Privatsammlung.
Literaturhinweise
Vgl. den Blaauwen, Meissen Porcelain in the Rijksmuseum, Amsterdam 2000, Kat. Nr. 168. zwei Fächerschüsseln mit gleichem Dekor, ehemals aus der Porzellansammlung Dresden, als Dubletten verkauft 1919 bei Lepke Berlin.
S.a. Boltz, Japanisches Palais-Inventar 1770 und Turmzimmer-Inventar 1769, in: Keramos 153/1996, S. 73.
Die Form bei den Blaauwen, Meissen Porcelain in the Rijksmuseum, Amsterdam 2000, Kat. Nr. 33.